Thursday, September 07, 2006

Vesuvausbruch und Weißwurst

2 Tage sind es, die ich wieder in München verbracht habe. Diesmal mit einer Freundin.
Der Grund meiner Reise war die Ausstellung in der archäologischen Staatssammlung "Die letzten Tage von Herkulaneum", die ich im Juli leider nicht sehen konnte, weil scheinbar montags alle Museen geschlossen haben...
Diese Ausstellung über das beim Vesuvausbruch 79n.Chr. verschüttete Herkulaneum war sehr interessant aufbereitet, weshalb ich mich fast 2 Stunden darin aufgehalten habe.
Anschließend sind wir auf einen Kaffee gegangen und haben uns dann auf die Suche nach einem billigen Quartier gemacht. Fündig wurden wir dann ziemlich in der Nähe des Bahnhofs - den Namen des Quartiers hab ich schon wieder vergessen...
Dort waren noch 2 Betten in einem 14er Schlafsaal frei... Für die Bettwäsche mussten wir extra zahlen und dann gings ab in den Keller, wo zwei Leute aus irgendeinem englischsprachigem Land Gitarre und Querflöte gespielt haben.
Die Betten - voll mit Federn und wer weiß was noch allem - wurden überzogen und man machte sich dann wieder auf in die Stadt, und zwar ohne die ständig drückende Last der Rucksäcke.
Im Kino spielte es einen bayrischen Film ("Wer früher stirbt ist länger tot"), der sich als grandios erwies. Ein kleiner Bub (a la Michel von Lönneberga) macht lauter Blödsinn, aber ohne böse Absichten. Alle anderen (v.a. sein Bruder) reden ihm ein, dass er ins Fegefeuer kommen wird und aus diesem Grund will er alles wieder gut machen. Das geht natürlich großteils wieder daneben usw... Sehr empfehlenswert!
Nach dem Kino waren wir noch in einem Bar-Restaurant-Café und haben festgestellt, dass Dienstag Abend nicht viel los ist. Also sind wir dann ins Hostel zurückgekehrt.
Es war in diesem Schlafsaal sogar halbwegs ruhig. Die Matratze war nur schon recht durchgelegen und ich habe mir schwer getan, eine bequeme Schlafposition einzunehmen. Außerdem ist mir bei jedem Mal Umdrehen so ein Schweißgeruch in die Nase gestiegen, von dem ich mich dann nach kurzem Zweifeln überzeugt habe, dass er nicht von mir, sondern von der Matratze ausging.... Lecker! Aber dennoch habe ich es auf ein paar Stunden Schlaf gebracht.
Am nächsten Tag sind haben wir dann Kaffee und Weckerl (/Brötchen) gekauft und an der Theresienwiese verzehrt. Wui - die schaut momentan aus... Unglaublich.
Ähnlich wie den Flakturm letztes Mal im Augarten habe ich nun die Theresienwiese bestaunt - aber nicht ehrfürchtig...

Dann hab ich es endlich geschafft: Ich war Weißwurst essen! Und zwar vor 11!! (Also so ca. 10 vor 11... aber immerhin!) Und ich muss sagen: Sie ist sogar essbar. Ich find's nicht mal so schlecht. (Wahrscheinlich, weil ich mir die ganze Zeit irgendetwas voll grausiges darunter vorgestellt habe, so dass sie dann nur mehr besser sein konnte, als in meiner Vorstellung...).

Die restliche Zeit sind wir nur noch durch die Münchner Innenstadt flaniert und haben dann am Nachmittag die Heimreise angetreten.

1 comment:

Anonymous said...

Na, da sucht man, und sucht man, und schlußendlich findet man doch ein Fleckerl, wo man seinen (Weißwurst-)Senf hinterlassen kann.

Auslöser dieses Ausbruchs an Mitteilsamkeit ist, daß ich mir selber vor ein paar Tagen ziemlich zufällig den erwähnten Film im Kino angeschaut hab, und einen restlos positiven Eindruck davon heimgetragen hab. Stellenweise hat der Dialog sogar Filmzitat-Potential, wenn ich da an die sieben Leben des Katers oder an die Moorleichen zurückdenke. Auf jeden Fall würde sich eine zweite Sichtung lohnen, wenn sich das ergibt, und wenn's den Film mal in einer Form gibt, die man mit heimnehmen kann, würd ich mich auch nicht ärgern.

Ansonsten möcht ich Dir natürlich ganz herzlich zur längst überfälligen Entdeckung der Weißwurst gratulieren, und freue mich, daß Deine Kenntnis nordalpiner Eßkultur derartig positiv erweitert wurde.