Sunday, February 25, 2007

Mexikanische Erbsen

Diesmal mag ich eine Restaurantkritik beitragen, die vermutlich für alle Leser sowieso irrelevant ist, denn ich bezweifle, dass irgendjemand der Entfernterwohnenden jemals nach Matzen kommt, und den Näherwohnenden ist das sowieso kein Geheimnis mehr...

Meine Mutter hatte gestern die grandiose Idee, doch mexikanisch essen zu gehen - wofür ich mich natürlich sofort begeistern ließ - und trotz bekannter guter mexikanischer Restaurants, wollten wir nicht in die Ferne schweifen und begaben uns so ins fast benachbarte Matzen zum "El Gringo".

Die Speisekarte las sich schon einmal recht nett und wässerte uns den Mund. Auch der Kellner war durchaus freundlich und das Lokal ist ganz hübsch mexikanisch eingerichtet: mit orangen und blauen Wänden und allerlei ähnlichem Zeug.

Wir bestellten zuerst mal Suppe und die war nicht nur essbar, sondern wirklich gut.
Meine Mutter und ich wollten uns dann noch "Empanadas" (ich glaub so hießen diese "Weizentortillas, eingelegt in Chili-Sauce") mit "mexikanischem Gemüse" teilen..... doch die waren fürwahr eine Frechheit! Nämlich unter Mensa-Niveau! Soll heißen: Die "Tortillas" waren kaum kaubar und lauwarm, die "Chilisauce" war nachgewürztes Ketchup und das "mexikanische (!!) Gemüse" war eine Tiefkühlmischung aus 60% Erbsen, 20% Karotten, 10% Mais und ein paar Flankerl Paprika und vereinzelten Fisolenstückchen.... naja...
Sehr große Enttäuschung, wenn man wirklich klasse mexikanisches Gemüse gewohnt ist -- aber man sollte wohl (um mit den Worten eines der hochgeschätzen Pädagogik-Professoren zu sprechen) sich von allen Erwartungen loslösen, denn das kann sonst zu Enttäuschungen führen.
Wie wahr!

Wednesday, February 21, 2007

ohne Kaffee kein Gesang

Vor kurzer Zeit hatten ich und 4 andere Vergilgeplagte Mitstudenten beschlossen, zur Feier der nun hinter uns liegenden Prüfung Karaoke-singen zu gehen.
Helga schlug als Ort für unsere öffentliche Demütigung das "Thego", eine Karaokebar im 1. Bezirk vor, wo wir uns dann des Abends einfanden.
Da stehen so nette gepolsterte Ledersessel herum und generell ist die Atmosphäre nicht schlecht --- im vorderen Teil des Lokals, denn hinten (wo es natürlich weitaus gemütlicher gewesen wäre, da es so direkt am Fenster doch etwas kühl und zugig war) bevölkerten lauter 14- bis 16-jährige die Sofas. Wir älteren, doch eher auf gemütliche Gespräche als auf Gekreische und Gekicher aus, mieden dieses Eck also eher.
Zum Trost wollten wir uns wenigstens leckere Getränke bestellen. Ich, die ich mit dem Auto unterwegs war, suchte vergeblich auf der A3-(oder-größer)-formatigen Karte die alkoholfreien Cocktails und entschied mich dann in Ermangelung derer für einen Kaffee (bissl müde war ich eh). Helga, indes, wollte ein Redbull sugarfree und Pia überlegte noch, sich ein Beck's Lemon zu bestellen, oder so... Dieses teilten wir der Kellnerin mit - nachdem unsere erste Frage, ob es wohl etwas zu essen auch gäbe, schon mal negativ beantwortet und uns zum Trost ein Glas Erdnüsse hergestellt worden war - und diese klärte uns auf, dass weder Redbull sugarfree, noch Beck's Lemon vorhanden sei und dass sie mir außerdem keinen Kaffee bringen könnte, da sie über keine Kaffeemaschine verfügen. Es folgte eine Liste weiterer Flüssigstoffe, die auch alle, trotz Erwähnung in der Karte, nicht zu haben waren.
Missmutig bestellten wir dann irgendetwas anderes - Cola, Eistee,...

Irgendwie wurde dort auch nicht gesungen... komisch für eine Karaokebar, doch allzu motiviert war ich sowieso nicht. Dennoch blieben wir noch eine Weile dort, bis dann die Latein-Fraktion in einer anderen Karaokebar ihr Glück versuchen wollte (wo sich dann herausstellte, dass Jazzabend war) und Pia und ich uns ins, am verrufenen Gürtel liegende, Chelsea begaben...

Also das Thego kommt definitiv nicht auf meine Liste empfehlenswerter Lokalitäten in Wien!

Monday, February 12, 2007

Theobroma Cacao

... und ich tippe diesen Beitrag zum 3. Mal ab ... grrrr....

Aaalso: Hiermit widerrufe ich diverse negative Aussagen (und derer gab es viele), die ich in der Vergangenheit über Kakao getätigt habe.

Denn: Wenn man mir einen guten Tipp gibt (= es schafft mein Interesse für irgendetwas zu wecken - was ja nicht so schwierig ist..), dann komme ich dem recht bald einmal nach.
Nun, der liebe Gerfried hat mich also schon vor einer Weile (er kann sich dessen schätzungsweise gar nicht mehr besinnen) neugierig gemacht auf ungesüßten Kakao -- denn von den ganzen übersüßten Instantmischungen á la Benco wird mir recht bald einmal schlecht....
Nun stand ich also gestern im Supermarkt so vor einem Regal voller Teesorten herum (Gunpowder hatten sie freilich nicht), als mein Blick auf ein wunderhübsches Retro-Bensdorp-Kakaopackerl fiel. Im Nu war meine Neugierde auf's Neue entfacht und ich konnte nicht umhin, das Packerl zu erstehen.
Zu Hause musste ich meinen Neuerwerb freilich gleich testen und versuchte so eine individuelle Mischung von viiieeel Kakaopulver mit gaaaanz wenig Zucker, sodass das Getränk dann so richtig hübsch dunkelbraun ist......mhhhh.....

Kakao, welche Pflanze vom guten alten Karl (von Linné) dereinst nicht zu Unrecht den Beinamen "Theobroma" (griechisch: Götterspeise) bekam, hat in mir einen neuen Fan gefunden.

Sunday, February 04, 2007

Weltenbummler

Da sich das Wochenende oft anbietet, die älteste Generation meiner Familie zu besuchen, sind wir auch gestern wieder mal bei meinen Großeltern eingekehrt und hatten das Glück, dort sehr interessante Leute zu treffen: ein älteres Ehepaar, seit längerem schon Weinkunden in Jedenspeigen, das schon so ziemlich ausnahmslos die ganze Welt erkundet hat - vom längeren Leben im Dschungel über die Bewirtschaftung der eigenen Farm in Amerika zu Autopannen in der Sahara haben die schon recht viel erlebt und es ist immer wieder besonders spannend, noch neuen Erlebniserzählungen zu lauschen. So also auch gestern.
Da bekommt man dann einen enormen Drang, sofort einen Flug zu buchen und irgendwohin zu reisen - am besten gleich für längere Zeit!
Witzig ist auch deren Ansichtssache bezüglich Distanzen: Wenn sie den Sohn auf Dominica besuchen, dann brauchen sie dorthin auch nicht länger, als wenn sie mit dem Auto nach Vorarlberg führen! Und sie haben Recht.
Irgendwie ist das Gesprächsthema dann auf Marihuana gekommen und ich fand es ganz lustig, dabei die Gesichtsausdrücke meiner - doch recht konservativen - Familie zu studieren während also der männliche Part des reiselustigen Ehepaars unglaublich begeistert von seinen diesbezüglichen Erlebnissen und Erfahrungen erzählte... herrlich! Sie haben sich dann doch nicht getraut offensiv zu werden - aus Respekt oder Höflichkeit; weiß' nicht - aber auf der Heimfahrt wurde dann zu meiner weiteren Erheiterung das Thema familienintern besprochen was weiters zur Folge hatte, dass meine Mutter jetzt eine große Rechercheaktion plant.
Na da bin ich jetzt gespannt!

Thursday, February 01, 2007

vetus sed laetus

Heute, am Tag der Klausur, bis zu diesem ich die meiste Zeit damit beschäftigt war, mehr oder minder sinnvolle Phrasen auswendig zu lernen (z.B.: "equum in arce collocare" - "das Pferd auf die Burg stellen",....) habe ich beschlossen, wieder mal einen Eintrag hinzuzufügen.

Und zwar handelt dieser von zwei kurzen Begegnungen des heutigen Tages:

Zum Ersten waren ich sowie 9 andere StudentInnen nach der Klausur recht hungrig, da wir die Tage vorher bloß unseren Wissenshunger, nicht jedoch das physische Nahrungsmittelbedürfnis gedeckt hatten, und machten uns deshalb auf zu einem Chinarestaurant, wo wir unsere Defizite bei einem All-you-can-eat Buffet dann wieder aufholen wollten.
Als ich in die Straßenbahn eingestiegen war, hörte ich hinter mir einen Schrei. Ich drehte mich um und erblickte einen alten Mann, der scheinbar aus Verzweiflung geschrien hatte, weil er ob der Stufenhöhe Probleme hatte, in die Straßenbahn zu steigen. Ich wollte ihm schon helfen, als ich sah, dass seine Frau schon versuchte ihn hinaufzuzerren. Er hat dann plötzlich zu lachen begonnen und ist problemlos eingestiegen - der Frau erklärend, dass er schon vorbeugend geschrien hatte. Darauf hin schalt sie ihn und bat ihn, in der Öffentlichkeit in Hinkunft Schreie zu unterlassen.
Als sie dann außer Hörweite waren, musste ich mein Gelächter nicht länger zurückhalten....

Zum Zweiten strebte ich um ins Blue&Orange zu gelangen später des Tages wieder eine Straßenbahnstation an, an welcher schon eine Weile lang eine Bim stand. Ich hatte schon ausgeschlossen, diese noch zu erwischen und schlenderte deshalb gemütlich den "Bahnsteig" entlang, als ich plötzlich einen betagten Herrn quer über die 3-spurige Straße zur Bahn sprinten sah... Da lief auch ich los und der nette Mann blieb so lange in der Tür stehen, bis auch ich die Bahn erreicht hatte... sehr nett...

Es gibt also durchaus witzige und körperlich fitte alte Männer in Wien! .. was für eine Erkenntnis....

Nun und jetzt, schlussendlich, will ich noch kurz ein Gedicht anfügen, das mich und andere immer wieder erheitert (damit die Eva mich nicht immer danach fragen muss...). Und da man ja als Lateinstudent sowieso angehalten ist, viele lächerliche Merksprüche auswendig zu lernen, kommt es auf einen mehr oder weniger auch schon nicht mehr an:

Was Eier hat ist maskulin.
Was Milch gibt, das ist feminin.
Ausnahmen sind, merk's dir genau:
Der Milchmann und die Eierfrau.