Sunday, March 18, 2007

Regeln sind da um gebrochen zu werden, oder was?

Selber nur so weit eine Befürworterin des braven und konsequenten Regelverfolgens, so lange der Sinn dahinter irgendwie rational fassbar ist (e.g. muss ich an Stop-Tafeln wirklich stehenbleiben, auch wenn im Umkreis von 500m kein Auto zu sehen ist?), finde ich es dennoch NICHT tragbar, was manche Leute so aufführen.
Damit spreche ich vom gestrigen Abend in meiner Lieblingslokation in Gänserndorf: Ich kam hin und bemerkte mit Freuden, dass in einem Teil des Lokals grüne Papiertetraeder mit einem durchgestrichenen Zigarettensymbol die Tische zieren.
Da kommt eine Stunde später eine Bekanntschaft herbei und bestellt bei der Kellnerin Zigaretten und Zünder. Pia und ich halten ihm den Papiertetraeder vor die Nase und weisen mit Nachdruck darauf hin, dass hier Rauchverbot herrscht und wir uns durch Rauch belästigt fühlen würden. Egal. Die Kellnerin bringt brav die Zigaretten und nach zweimaligem Erinnern auch einen Aschenbecher. Und schon wird in dem "Nichtraucherbereich" geraucht.
Eine Stunde später war der "Nichtraucherbereich" voll mit rauchender Kundschaft und so bin ich dann wieder mal in stinkender Kleidung nach Hause gekommen -- wie ich es liebe!

Da fragt man sich wirklich, wozu es so lobenswerte "in Lokalen muss es einen Nichtraucherbereich geben"-Gesetze gibt, wenn eh keiner sie ernst nimmt. Und es wird einem bewusst, dass man ja in Österreich ist, wo man UNMÖGLICH Rauchverbote durchsetzen kann und wo viele Leute so asozial sind, ihre "Freunde" in Mitleidenschaft zu ziehen - denn auf seine Zigaretten kann man ja nicht verzichten!

Thursday, March 15, 2007

Von Synapsenaussetzern und schönem Wetter

Eigentlich sollte ich jetzt eine sehr essentielle (*hust-hust*) Aufgabe für mein Lieblings-nicht-gewähltes Fach Pädagogik schreiben, die eine Situation zum Thema hat, die mich in meiner Oberstufenzeit in irgendeiner Hinsicht gehemmt oder zumindest nicht gefördert hat. Jetzt sitze ich schon eine Weile so da, starre in die Luft und versuche krampfhaft, mir diverse negative Details dieser doch sehr fröhlichen und unbeschwerten Zeit in Erinnerung zu rufen. Bislang leider ohne Erfolg -- also habe ich beschlossen, lieber hier mein Innerstes nach außen zu kehren und meine Gefühle zu offenbaren.

Nämlich meine Gefühle zu meiner zweitliebsten Jahreszeit, dem Frühling.
Endlich ist es so warm, dass man guten Gewissens die Winterjacke zu Hause lassen kann (obgleich man sich idealerweise mit einem anderen, halbwegs kälteundurchlässigen Kleidungsstück für die nicht mehr gar so warmen Abendstunden ausstatten sollte -- jaja, Kristina...). Man kann sich dann nach einer gelungen, extrem lockeren Prüfung gemütlich mit einem Salat in den Volksgarten begeben und erstgenannten dann am Theseustempel verzehren, wo man bei zu großer Hitze einfach in den Schatten der sehr autentischen dorischen Säulen rückt.

Schön.

Es blühen die Bäume und Stäucher in rosa und weiß und die Stadt beginnt nach der kalten Zeit, in der alle Gerüche irgendwie eingefroren gewesen sein dürften, wieder zu duften.
Leider entwickeln auch Hundsexkremente bei idealer Sonneneinstrahlung ihre würzige odeur in vollem Ausmaß... (derart vorgewarnt läuft man dafür weniger Gefahr seine Schuhe unachtsam hinein zu platzieren).
Generell nimmt man jedenfalls durchwegs eher positive Gerüche wahr.

So ist es mir natürlich ein besonderes Gräuel, mich irgendwo intramural aufhalten zu müssen und nebenbei auch noch absolut keine bis sehr wenig Zeit für Aktivitäten wie Inline-Skating oder Wandern zu haben.
Aber auch diese stressige Zeit wird irgendwann mal ein Ende finden, und bis dahin werde ich mich an den paar Sonnenstrahlen erfreuen, die ich erhasche, wenn ich von der Straßenbahn zur Uni und später wieder zurück haste...

Friday, March 09, 2007

Vegetarier haben's nicht leicht

Heute hatte ich wieder mal so ein traumhaftes Erlebnis. Vor etwa einem Monat musste ich mich für den Workshop anmelden, der heute stattgefunden hat und wurde durch ein Email mit der Frage "Sind Sie Vegetarier?" positiv überrascht. Allerlei gute Dinge (Brokkoliauflauf, Spinatstrudel,....) schwebten mir vor und so bejahte ich. Ein Fehler, wie sich herausstellen sollte.
Sehr hungrig strömten wir also heute um halb eins zur allgemeinen Futterausgabestelle (ein Heuriger). Dort begann die Essenszeremonie an sich recht vielversprechend mit einer Erdäpfelsuppe mit Schwammerln (=Kartoffelsuppe mit Pilzen).
Aber dann...
Außer mir hatten sich noch 2 Leute an meinem Tisch für die fleischlose Variante der Nahrung entschieden - und da kam sie schon:
Ein Riesenteller voll mit Pommes und 3 fetten Stücken gebackenen Käses. Dazu ein halb verwelktes Blatt Salat, ein Vierterl Paradeiser, das jeglichen Geschmackes entbehrte, und ein lätschertes Scheiberl Gurke.
Najaaaa.... also so hab ich mir das nicht vorgestellt... ich hab überlegt, ob mir wohl vor dem Käse oder den Pommes mehr graust - sprich: wie ich meine Nahrungsmittelaufnahme am besten gewichten soll... Im Endeffekt hab ich dann die Garnierung als Ganzes mir einverleibt und vom Rest ca. die Hälfte, wobei ich höchst freudig die Hälfte der Pommes an eine hungrige Mit-am-Tisch-Sitzerin abgetreten habe.

Die Fleischesser indessen bekamen Kotelettes mit Erdäpfeln und ein bisserl mehr Garnierung...

Da war ich dann schon sauer, aber scheinbar können sich so alteingesessene, bäuerlich angehauchte Gastwirte nicht vorstellen, dass die vegetarische Küche diverser sein kann und sich nicht nur auf gebackenen Emmentaler oder gebackenes Gemüse beschränken muss....