Saturday, May 31, 2008

Umgeben von Mais

Also, nein, ich laufe nicht das ganze Jahr auf einem Maisfeld herum und zähle die Pflanzen -- das hinterließe vermutlich bleibende Schäden...
Nein, ich war in dem Land mit den lustigsten Ortsnamen - nämlich Deutschland, genauer gesagt Bayern. Und dort gibt es verschiedenste Maissorten: Reinhartsmais, Bischofsmais, Bodenmais und natürlich Mais. (Auch anglophil sind die Bayern scheinbar und so gibt es Orte namens Egg oder Rain -- in der Nähe von Bierhütte... Ach, egal).

Bodenmais war das Ziel. Begonnen hat's für die Eva und mich allerdings in Wien, indem wir uns in den Zug nach Passau setzten. Wir hatten vor, uns dort ein Ticket für die Weiterfahrt nach Plattling zu kaufen, als wir bemerkten, dass wir genau in dem Zug bereits saßen, in den wir eigentlich umsteigen wollten. Also springt die Kristina raus, saust zum Schalter und gibt hysterisch dem Mädel dort zu verstehen, dass sie 2 Tickets nach Plattling brauche und dafür nur 3 Minuten Zeit habe. Nun, es ging sich aus, Kristina saust zurück und kurz darauf ist man in Plattling.
Aufgrund von Geldnöten und Knausrigkeit entschließen K und E, mit ausgestrecktem Daumen bis nach Zwiesel zu reisen, wo man den Rest der Truppe antreffen wird. Und es haut hin - 3 Autos und eine Stunde später steigen wir aus dem Lieferwagen eines netten Bayern aus und begrüßen Stephan, Bénédict und Michi, die schon seit Ewigkeiten am Bahnhof herumstehen und auf uns warten. --- puh, ich brauch einen Zeitraffer, sonst wird das da zu lang --
Auf in die sehr hübsche, neue, kruzifixlastige Augustinerpension und ab zum Abendessen. (Gutes und recht preiswertes Bier haben sie in Zwiesel *note*).

Es wurde Abend und es wurde Morgen, zweiter Tag:
Sehr leckeres und ausgiebiges Frühstück, nachdem man die Probleme mit der Kaffeemaschine überwand und die dann sehr tolle Getränke herstellte. (Ein ältlicher Mann in blauem Pullunder und weißem Hemd hatte dennoch seine Schwierigkeiten, da er offenbar dachte, die Kaffeemaschine stellt sich die Häferl selber zu... --> Ein Cappuccino für die Abfließtasse.)

Dann gings los: Auf den Falkenstein hinauf (den großen, wenn ich nicht irre, denn irgendwie gibts in der Gegend alle Berge in 2 verschiedenen Größen und Passformen). Das Wetter war fein, der Weg führte zum Glück durch den Wald und teilweise war's recht anstrengend weil steil und weil ich mich erst an die ~11 Kilo meines Rucksacks erst gewöhnen musste. Gleich am Anfang fürchteten wir schon, dass unser Unternehmen zum Scheitern verurteilt ist, denn man hatte den Weg abgesperrt, und ließ hinter dem rot-weiß-roten Band Bäume fallen. Aber wir wurden durchgewunken und wir schafften es in einer passablen Zeit auf den Berg rauf. Dort oben aßen wir zu Mittag und dank meiner unglaublichen Wurf-und-Ziel-Fertigkeit landete das Ende meiner Karotte nicht unbedingt da, wo ich es hinhaben wollte, sondern eher genau dort, wo 2 andere Wanderer saßen... oops...
Jo, und dann wieder runter, aber nicht zurück nach Zwiesel, sondern nach Bayrisch Eisenstein, gleich an der tschechischen Grenze. Man latscht müde durch den Ort (im Tal) und den nächsten Berghang wieder hinauf - ohne viel Motivation mehr (ich spreche v. mir) - denn da oben liegt die Jugendherberge. Und am Anfang hat es gleich mal den Anschein, als wären wir zu spät angekommen und könnten nicht mehr aufgenommen werden --- was sich zum Glück als Fehlbefürchtung erwies.
Man bekam ein nettes Zimmerchen und suchte die Duschen: die waren zu. Also duschten wir nicht. :-) ... Nein, wir fanden dann - fast vis-a-vis von unserem Zimmer - andere, offene Duschen in lustigen grünen Kabinen, die mich sehr an das Gänserndorfer Hallenbad denken ließen.
Dann: Essen und ab ins Bett.

Es wurde Abend und es wurde Morgen. Dritter Tag:
Aus irgendeinem mir nicht ersichtlichen Grund will Stephan schon um 7 aufstehen, obwohl um 8 erst Frühstück ist. Nun, er tut es auch - der Rest bleibt noch eine halbe Stunde liegen.
Auch hier hauen wir erst mal ordentlich rein, bevor es weiter geht - immer brav den Berg hinauf. Die geschätzten 3 Stunden zum Gipfel des Großen Arber wurden dann doch eher 4, aber wir erreichten ihn über etwas wüst aussehende, gatschige Berghänge (nachdem wir vorher am kleinen Arbersee Enten gefüttert hatten.) Saukalt war's da oben... brrr....
Und deshalb traten wir nach dem Mittagessen auch wieder den Abstieg nach Bodenmais an. Sine Michi, der die Gondel nahm und den wir in Bodenmais am Bahnhof wieder einsammelten.

Und dann begann die Rückfahrt: Zug nach Zwiesel und dann mit Michis Auto zum Plattlinger Bahnhof (Danke!!!) und dann -- haha -- dann begannen die nächsten Probleme: es folgte eine lange Zugfahrt mit viel Umsteigen, Verspätungen und Herumgerenne. Aber wir kamen in Wien an. Voll fertig (ich). Der Italienisch Unterricht am nächsten Morgen wurde mit Absicht verschlafen...

But the whole weekend was fun, ich hab's ohne Muskelkater überstanden und es freut mich vor allem, an diesem Wochenende eine weitere äußerst liebe Person kennengelernt zu haben!

Thursday, May 22, 2008

Das Problem der Transparenz von Glastüren

Glas ist so ein tolles Material, dass man es jetzt für alle Elemente eines Hauses verwenden muss: Außenverkleidung, Teile vom Dach, Innenwände, freilich Fenster und nicht zuletzt Türen.
Dass das eher unangenehm werden kann, lehrte uns vor nicht allzu vielen Tagen das immer wieder spektakuläre allmonatliche BB-Meeting.
In einem gewissen Museum hat man nämlich den Eingangsbereich verlegt und die auftretende Lücke mit einem (!) Stück Glas verschlossen, das normalerweise dem Besucher einseitig (und nicht sich mittig trennend) ausweicht. Genau diese Einseitigkeit und die gute Arbeit der Putzfrauen führt aber offenbar dazu, dass die transparente Barriere nicht immer wahrgenommen wird, was dann weiters Platzwunden, gebrochene Nasen und halb bewusstlose Kinder verursacht.
Kam also die Anfrage an den Chef, ob man eventuell was hinkleben könnte (Eventuell eine Silhouette eines Mörders? Anstatt des schwarzen Falken... Oder auch einfach ein Schild "Ich bin eine Tür").

Ja - hier erwartet man das erste Wort dieser Zeile und den Übergang zum nächsten Diskussionspunkt. Doch! Wer hätte es gedacht? Weit gefehlt! Die Antwort schoss etwa 2 Kilometer daneben, indem sie sich um die rechtliche Absegnung, bauliche Genehmigung und vollkommen richtige Funktionsweise der Tür drehte und so lediglich die damit gewährleistete rechtliche Unbelangbarkeit des Vereins zum Inhalt hatte. Nun, da würde entgegnend die Phrase "Ja, aber..." ganz gut passen und fiel auch einige Male.
Der Effekt der obigen Antwort war also, dass alle Anwesenden die Verlässlichkeit ihrer Lauscher hinterfragten und nachdem sie sich von dieser überzeugt hatten ging dann die richtige Diskussion los.

Lächerlich. Lachhaft. Ridikulös das Ganze.

Nach etwa 5 Minuten dann, steht eine der dort arbeitenden Kassenkräfte auf, hält in leicht anklagendem Ton einen Sermon auf die Verantwortlichkeit der BBs, die doch den Kindern sagen sollen, dass sie nicht laufen sollen, sich nicht an der Wand entlang schleichen sollen, keine Zuckerlpapierln liegen lassen sollen etc. und zum krönenden Abschluss kommt, dass sie bereits einen Zettel an die Tür geklebt habe und somit weiteren Vorfällen vorgebeugt sein sollte.

Ja und das hätte man nicht schon etliche A4-Dialog-Seiten vorher machen können?!? Aber sonst wäre wohl kein Meeting notwendig - für so kurze Zeit würde sich ja die Anreise kaum auszahlen...

Wednesday, May 21, 2008

Volkstümliches

Ein ganz kurzer Eintrag heute nur, der einen Spruch zum Inhalt hat, den ich unlängst bei meiner liebsten unbezahlten Arbeit (i.e. Schriftführertum) aufgeschnappt und -geschrieben habe.
Ich stell das mal einfach so hier rein (in möglichst authentischem Wortlaut):

Jedesmoi, waun i den siech geht ma da Feitl im Sock auf!
[Jedesmal, wenn ich den seh', öffnet sich mein Klappmesser in der Hosentasche selbstständig!]

Hat mir einfach gefallen und darum mag ich die Aussage gern teilen, auf dass auch andere sie erheiternd/anregend/interessant/... finden.

Monday, May 12, 2008

Huhn mit Reis und Äpfel

Diese sind nicht nur eine Anspielung auf einen Film*, sondern haben (bis auf die Äpfel) die Hauptkomponente des uns vorgesetzten Essens in der Türkei dargestellt. Mal abgesehen von dem herrlichen Salatbuffet, das uns in manchen Hotels vergönnt war...
(*The Secret Life of Words)


Andere Eindrücke aus der Türkei sind:

  • Viele Katzen - zerzauste und verlauste und auch andere
  • Etliche Hunde - generell anhänglicher Natur: Besonders an den Vorträgen unseres Professors interessiert
  • Die Befehle "Schnell, schnell!", "Kommen Sie, Kommen Sie!" und "Keiner verlässt den Bus!"
  • Die Worte "Korbkapitell" und "Porphyrogenetos"
  • 2 Handtuchsets statt 3 - welches Problem ich einmal zu lösen versuchte, indem ich den nicht englischsprachigen (Deutsch vermutlich noch weniger) Kellner nach einem "Towel" fragte, er mich zuerst auf die Toiletten und dann den Speisesaal verwies, was mich zu einer pantomimischen Vorstellung verleitete, die er scheinbar begriff. Er fragte immerhin nach der Zimmernummer woraufhin ich zufrieden von dannen zog. Handtuch bekamen wir dennoch keines.
  • Toiletten aller Art - meistens bestehend aus einem Loch im Boden
  • Lustige Teenager, die uns scheinbar so interessant fanden, dass sie sich schließlich überwanden und uns fragten, ob sie uns fotografieren dürfen.
  • Süßigkeiten jeder Art - mit Hauptbestandteil Sirup *würg* *spei*
  • Sehr anregende Live Musik (vor allem zu dummen Ideen) - Zuerst vertrieb der Sänger durch seine Darbietung unseren Professor, hernach wir durch unseren Mitgesang wiederum den Sänger
  • Samba! Na-naaa-na-naaa-na-na-naaa-na-naa....
  • Vampirgeschichten und Zeiträtsel
  • Spaaannnende Lektüre jeden Abend
  • Erfolgreiche Handeleien am Basar (Apfeltee von 4 Lira das Stück auf 2 Lira - das zahlt sich bei 3 Packungen schon aus!)
Fazit: Gerne wieder hin, aber bitte mit ein bisschen Freizeit und weniger Stress!