Langsam krieche ich wieder aus dem tiefen Loch zwischen "nicht mehr auf Herm" und "noch nicht da" und versuche, mich mit der Realität irgendwie zu vertragen.
Den ersten ordentlichen Kulturschock bekam ich gleich einmal durch meinen Lieblingsverein: Da man sich ja schon seit über 2 Monaten nicht mehr anschauen hat lassen, sollte man dann doch nach der Probe vielleicht noch auf ein Bi... Soda-Zitron mitgehen - g'hört sich halt so.
Und da diese Partie zum Gutteil aus Männern besteht (und teilweise nicht besonders feinen und taktvollen, dafür aber um so lauteren) sind die Gesprächsthemen mitunter recht... naja... pikant. (Um nicht zu sagen grindig und für keinen, außer dem Sprechenden auch nur annähernd interessant.) Disputationen über Hämorrhoiden (scheinbar auch "Winterkirschen" genannt) und das Einschmieren derselben haben sich mit Beiträgen zum Sexualleben unterschiedlicher Leute (unter Verwendung der ausgefallensten Synonyme für das beste Stück) abgewechselt. Wie prickelnd! Ich hab dann ein unterschwelliges Parallelgespräch mit der einzigen anderen weiblichen anwesenden Person begonnen - was um einiges spannender war und nachdem ich mein SoZi relativ flott geleert hatte bin ich ziemlich bald geflüchtet.
Neben dem Zusammentreffen mit dieser Facette meines "normalen" Lebens hab' ich außerdem auch endlich mal wieder zu meinen Lernunterlagen gegriffen, diese abgestaubt und auf meinem Schreibtisch platziert. Dort sind sie 2 Tage gelegen und misstrauisch von mir beäugt worden, bis ich mich auch überwinden konnte, reinzuschauen. Und: Überraschung: so zach wie ich mir gedacht hatte ist "Study of Language" gar nicht. (Allerdings auch nicht spannend genug, um mich länger als 90 Minuten am Stück zu fesseln).
Jep, und ich wäre ja nicht ich, wenn mir irgendwann (nach 10 Tagen) das Herumsitzen und Nichtstun daheim nicht zu blöd werden würde, sodass ich mir gleich meinen Terminkalender für diese Woche vollgespamt habe - was jetzt dann schon fast wieder stressig werden könnte.
Welcome to reality, my dear girl - Paradise is lost and lazy days are over. Time to deal with it!
Hallo an alle, die sich irgendwie auf diese Seite verirrt haben. Dies ist eine Halde persönlicher Anekdoten, Reiseberichte und sonstigen Allerleis, angelegt, als ich zu studieren begonnen habe. Leider habe ich diese Gedankenlagerstätte schon lange nicht mehr regelmäßig neu befüllt - es ergibt sich manchmal schlecht - doch vielleicht ergibt es sich jetzt wieder öfter.
Monday, September 22, 2008
Sunday, September 14, 2008
Back in Austria
Nach 2 Monaten Insulanerdasein und 10 Tagen "Wandern" in Schottland ....
...bei dem uns nach 3 Tagen und 50 km die Schultern/Füße/Mandeln (*wink at a certain person*) so wehgetan haben, dass wir durch einen kurzen Konsonantentausch aus "zu Fuß" ein "zu Bus" machten und uns die Landschaft durch die Fensterscheiben ansahen. Außerdem sind wir auf Empfehlung unserer Hosts in das vermutlich berühmteste Schloss am Loch Ness eingebrochen und - trotz kurzer Panikattack beim Klang von zugeschlagen werdenden Autotüren und dem Schein einer Taschenlampe - wieder heil rausgekommen. Weiters haben wir mit den interessantesten Leuten Uno gespielt, in einem Hippiehostel übernachtet und eine Einladung von drei strammen Belgiern in den Loch Ness schwimmen zu gehen ausgeschlagen. Nach zwei verspäteten Flügen mit Ryanair....
.... sind wir heil in Bratislava angekommen. Zuerst hat's mich dann mal geschreckt, weil der Bus rechts gefahren ist und weiters fällts mir ein "sorry" immer noch leichter als ein "entschuldigung", wenn ich wieder mal irgendwem im Weg stehe. Immerhin habe ich mein Deutsch nun schon beinahe von allen Resten englischer Grammatik gereinigt (nachdem ich Kati in Inverness 10 Pfund mit einem "Do bist." in die Hand gedrückt hatte und konsequent die Leute gefragt hab, "was die Zeit ist").
...bei dem uns nach 3 Tagen und 50 km die Schultern/Füße/Mandeln (*wink at a certain person*) so wehgetan haben, dass wir durch einen kurzen Konsonantentausch aus "zu Fuß" ein "zu Bus" machten und uns die Landschaft durch die Fensterscheiben ansahen. Außerdem sind wir auf Empfehlung unserer Hosts in das vermutlich berühmteste Schloss am Loch Ness eingebrochen und - trotz kurzer Panikattack beim Klang von zugeschlagen werdenden Autotüren und dem Schein einer Taschenlampe - wieder heil rausgekommen. Weiters haben wir mit den interessantesten Leuten Uno gespielt, in einem Hippiehostel übernachtet und eine Einladung von drei strammen Belgiern in den Loch Ness schwimmen zu gehen ausgeschlagen. Nach zwei verspäteten Flügen mit Ryanair....
.... sind wir heil in Bratislava angekommen. Zuerst hat's mich dann mal geschreckt, weil der Bus rechts gefahren ist und weiters fällts mir ein "sorry" immer noch leichter als ein "entschuldigung", wenn ich wieder mal irgendwem im Weg stehe. Immerhin habe ich mein Deutsch nun schon beinahe von allen Resten englischer Grammatik gereinigt (nachdem ich Kati in Inverness 10 Pfund mit einem "Do bist." in die Hand gedrückt hatte und konsequent die Leute gefragt hab, "was die Zeit ist").
Was geblieben ist:
- Ein bisschen Sommerbräune und keine Uhr mehr an meinem Arm, da ich diese dem lieben Karl auf Herm überlassen habe ("'em English watches are so big they poke ya eye out"..."I'll buy it off you for 2 quid.")
- Immer noch leicht taube große Zehen von meinen heiß geliebten Arbeitsschuhen, die zu entsorgen ich mich geweigert habe, obwohl sie aufgrund von Baked Beans Resten und Muschelsauce recht manky sind...äh...waren, denn mittlerweile hab' ich sie geputzt :-)
- 14 DVDs, 5 Bücher und 4 CDs - außerdem recht viel Kleidung, Blue Tack, Ohrringe, eine Postkarte von der Queen und ein Haufen anderes Klumpert, u.a. ein Kilt
- Viele viele tolle Erinnerungen und sowohl Fotos als auch mein Inseltagebuch um diese zu unterstützen - weiters viele nette Wünsche und Geschenke von meine neuen Freunden und nicht zu vergessen ein T-Shirt
- Ein (angeblich) südafrikanischer Akzent und besseres Hörverständnis der Briten
- So manches nette Slangvokabular
- Die Liebe zu frischem Fisch und Seafood und einige Dessertsrezepte (Thanks, Tino)
- der Kontakt zu all den Leuten, die ich am 1. September mit vielen Tränen verlassen musste
Nach diesem wohl besten Sommer meines bisherigen Lebens bin ich aber trotzdem wieder froh zuhause zu sein (v.a. da mir das frische Obst und Gemüse schon so abgegangen ist, das ich jetzt von meiner lieben Omi kübelweise erhalte) und obwohl meine Motivation immer noch recht gering ist, sehe ich mittlerweile dem Beginn eines neuen Semesters mit Fassung entgegen.
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