Thursday, January 14, 2010

Passierschein A38 a.k.a. Zuerkennung A

Die letzte bürokratische Hürde vor dem Abflug in ferne Lande ist das Unterzeichnen eines Vertrags, der ERASMEN finanzielle Hilfe für die Zeit des Aufenthalts garantiert.
Dabei habe ich ein bisschen das Gefühl, dass man den ERASMEN damit versucht, ein Bein zu stellen, denn an alle vorherigen Schritten wird man deppensicher per Email erinnert - an diesen allerdings nicht. Zugegebenermaßen liegt das daran, dass ich es aus irgendeinem Grund verabsäumt habe, einige wichtige Daten online einzutragen. Zum Glück hat eine Freundin, die sich ebenfalls temporär verflüchtigen wird, mich davon in Kenntnis gesetzt und so konnte ich alles Ausständige nachholen. Leider nicht rechtzeitig: Die Weihnachtsferien kamen in die Quere.

11 Tage vor Abflug
Endlich ist auch mein Vertrag ausdrucksbereit und ich freue mich schon, als mich folgende Zeile stutzig macht:

"...wird Ihnen der Betrag von €.... für den Zeitraum von..bis.., das sind 4 Monate zuerkannt"


Moment mal! Mitte Jänner bis Mitte Juni sind meiner Meinung und meinen mathematischen Fähigkeiten nach ganz und gar nicht nur 4 Monate, sondern vielmehr 5!


8 Tage vor Abflug
Gleich nach dem Wochenende pilgere ich zur Klarifizierung und Vertragsunterschreibung zum verantwortlichen Büro:

...in meinem Vertrag steht, dass ich das Stipendium nur für 4 Monate erhalte, ich werde aber 5 Monate dort sein. Ich weiß auch, wo der Fehler liegt: Ich muss schon eine Woche früher hinfahren als angegeben - das wusste ich zu der Zeit, als ich die Daten eingetragen habe, nicht.
Nun, da müssen Sie sich an Frau XY wenden. Die braucht dafür eine Bestätigung von der Gastuni und wird mir die Daten danach weiterleiten.
Ich fliege in einer Woche. Geht sich das aus?
Ja, natürlich. Innerhalb von ein paar Stunden ist das erledigt.
Das ist toll. Danke.


"Ein paar Stunden" sollte sich als sehr optimistische Fehleinschätzung herausstellen...


Ich schreibe also ein nettes Email an Frau XY - ohne Bestätigung meines Koordinators, aber mit einem Link auf die relevante Internetseite: das muss genügen.

7 Tage vor Abflug
Da ich noch keine Antwort erhalten habe, schicke ich auch dem verantwortlichen Büro die Email, die ich an Frau XY geschickt habe.

6 Tage vor Abflug
Frau XY schreibt in überaus nettem Tonfall zurück, dass sie sich sofort um mein Anliegen kümmern wird, und lässt den Worten entsprechende Taten folgen. Sie leitet mir schließlich die entsprechende Email weiter, die sie dem verantwortlichen Büro geschickt hat. Ich lese:

...bitte Sie die Daten von Frau H. abzuändern auf den Zeitraum von... bis... (das sind 6 Monate).

6 Monate? *seufz* Schon wieder falsch. Juni und Juli schauen sich auch zu ähnlich.

Also schreibe ich erneut eine Email an Frau XY und das verantwortliche Büro und mache auf den Fehler aufmerksam. Langsam werde ich nervös, da mir nur mehr 2 Werktage bleiben um den Vertrag abzugeben.


5 Tage vor Abflug
Frau XY informiert mich, dass sie die Daten geändert hat. Ich eile also zum verantwortlichen Büro, das - wie für Ämter üblich - natürlich seit 30 Minuten geschlossen hat und erst am nächsten Tag wieder aufmacht.


4 Tage vor Abflug
Fest entschlossen, der ganzen Schreiberei und Rennerei ein Ende zu bereiten, ziehe ich ein letztes Mal in jenes Büro und erkläre - da man sich an mich offenbar nicht mehr erinnert - noch einmal meine Situation:

...wollte fragen, ob die Daten schon entsprechend ausgebessert wurden.
Nein. Was heißt "nein"?!
..aber das mache ich gleich. Sehr gut - so will ich das.


Und sie bessert, nachdem sie mich ein weiteres Mal nach den richtigen Daten gefragt hat, den Vertrag aus.
Ich frage höflich nach, ob sie ihn eventuell auch gleich ausdrucken könnte, damit ich nicht noch einmal kommen muss und bin fast schon erstaunt, als sie meint das sei kein Problem.

3 Minuten später bekomme ich meine Kopie des Vertrages in die Hand und ziehe glücklich von Dannen: Letzte hiesige Hürde überwunden. Phew!

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