Schon längst überfällig ist eine Illustration der von mir so häufig angetretenen Fahrten nach Guernsey.
Als Mitglied des Personals des White House Hotel darf man einen Travel Trident Pass sein Eigen nennen, mit dem man (fast) jederzeit gratis die Fähre benutzen kann. Allerdings funktioniert dieser Deal nicht nur auf dem Prinzip des Nehmens, sondern wir müssen erstens im Vergleich zu normalen Gästen zurückstecken -- d.h. wenn das Boot voll ist, kann man als member of the staff nicht mitfahren und muss auf das nächste warten und hoffen, dass dieses dann nicht so voll ist. Ist mir schon 2x passiert und einmal hab' ich leicht die Panik bekommen, da ich zu spät in die Arbeit gekommen wäre, wenn man mich nicht doch noch auf's Boot gelassen hätte.
Zweitens müssen wir uns für so eine Überfahrt nicht selten ganz schön abrackern: Obwohl wir zwar offiziell Freizeit haben, helfen wir den Gästen indem wir ihr (manchmal ganz schön schweres) Gepäck auf's Boot schleppen, oder schlimmer: vom Boot die Rosiere Steps hinauf zu den kleinen Traktoren, die auf Herm so herumtuckern und diverse Güter zwischen Boot und Hotel/Campinplatz hin- und hertransportieren.
Ganz toll ist aber die Arbeit, die das cargo boat bringt, das um 9 Uhr morgens auf Herm ankommt. Wenn wir dieses nehmen wollen und dabei auch noch das Pech haben, dass es nicht den Hafen anläuft, sondern Rosiere steps, müssen wir freilich beim Abladen helfen und das Zeugs (frisch gewaschene Wäsche, Fleisch, Kohl, Erdbeeren, Wein, die Post,...) die vorher erwähnten Stufen raufschleppen. Es sei denn, es fügt sich, dass eine ganze Menge an Personal zugegen ist, denn dann bildet man einfach eine Kette und schupft/reicht das Zeug weiter, bis es oben ist.
All das ist recht anstrengend und kommt vermutlich irgendeiner Übung im Fitness Centre nahe... Wärmt jedenfalls auf, wenn einem vorher gerade noch kalt war.
Nun, wir schuften doch alle gerne, damit wir hin und wieder "the Rock" (wie die Insel von manchen genannt wird) verlassen und uns unter's zivilisierte Menschenvolk mengen zu können, wo wir, umgeben von schon nicht mehr gewohnter Infrastruktur, unser schwer verdientes Geld in Kleidung, CDs oder Essen investieren und dann am Abend pleite, aber glücklich wieder zurückkehren - meist auch müde von den "Strapazen" des Tages und dem sanften Schaukeln des Boots.
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