Nachdem ich eine unglaubliche Affinität zu Teigwaren habe und die ganze Woche schon traurig war, weil ich am vergangenen Wochenende keinen Bäckereidienst haben würde, war ich überglücklich, als man bei der Dienstvergabe an meinem zweiten Arbeitsplatz jemanden zum Brotbacken suchte und mir auf mein Handzeichen hin dann zusprach.
Das ganze beinhaltet nebst dem Vermengen von Mehl, Wasser, Olivenöl und Salz noch den Aufenthalt in einer rekonstruierten römischen Villa (bzw deren dunkler, gemütlicher Küche) und authentische Kleidung.
Als brave Küchensklavin habe ich dort bei Öllämpchenflackern also auf dem massiven Küchentisch Teig angemacht (umrahmt von staunenden Besuchern, die offenbar alle dachten man braucht dafür eine Schüssel und einen Mixer / eine Küchenmaschine), geknetet, in die Pfanne geschmissen und geröstet. Hernach wurde es zum Verzehr freigegeben und man hatte den Eindruck, dass die Besucher alle kein Frühstück zu sich genommen haben... Vermutlich lag es aber hautsächlich an der leckeren Knoblauch-Apfel-Honig-Sauce auf Olivenölbasis, die meine Kollegin am zweiten Tag produziert hat und die wir stolz dazu reichten. (Den ersten Tag habe ich wegen kältebedingter Ungemütlichkeit schon wieder aus meinem Gedächtnis gestrichen.)
Da uns auch unsere Mitarbeiter am Herzen lagen und man von Brot allein auch nicht leben kann, haben wir uns zur Mittagszeit am Dekogemüse (Bio!!) vergriffen und dieses einmal zu einem Gemüse- und dann zu einem Linseneintopf gemacht / addiert. Beide sind bei unseren Mitsklaven recht gut angekommen, auch wenn sie optisch weniger hergaben als kulinarisch (das Essen jetzt, nicht die Leute). Auch nach deren Rezept wurden wir von den Leuten gefragt.... Also, sie sehen das ganze Gemüse das da so herumsteht? Im Prinzip ist von jedem dieser Sachen was drin. ... Nein, wir haben da kein Rezept mit Mengenangaben, wir haben das einfach nach Gefühl gemacht...
Sehr lässig jedenfalls, dieser Holzofen, der den ganzen (biologischen) Abfall und die extrem verbrannten Fladen frisst und uns gleichzeitig warmhält.
Was weniger lässig ist, ist die Last der Paenula auf den Schultern, die gemeinsam mit der ganzen Knettätigkeit und meiner scheinbar doch irgendwie gebeugten Haltung zu einer massiven, immer noch andauernden Verspannung geführt hat.
Aber für 2-4 Tage im Jahr und (sklavenuntypischen) guten Lohn nimmt man so manchen Schmerz in Kauf.
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