Gut, der Blog liegt schon eine Weile brach da und vermutlich schaut niemand mehr absichtlich hier vorbei. Man sieht förmlich die Wüstenhexen vorbeiblasen.
.... wuschhhhhhh.....
Deshalb ist es an der Zeit ein bisschen "Grabpflege" zu betreiben.
Dies ist ein post-ERASMUS Post, der von den längerfristigen Nachwirkungen eines Auslandssemesters handelt.
Ich war wieder in Bangor. War ja absehbar - man kann mich eben nicht lang von einem Ort fernhalten, der es mir in irgendeiner Form angetan hat. Da sowohl meine railcard als auch meine NUS student card noch bis Februar gültig sind, wäre es Vergeudung eines halben Jahres gewesen, die nicht noch einmal zu verwenden.
(Für etwaige zukünftige Brit-Erasmen, die über meinen Blog gestolpert sind: die Anschaffung einer Railcard ist höchst empfehlenswert, wenn man vorhat das Land zu erkunden und sich dabei der Bahn als Hauptverkehrsmittel bedienen will. Sie kostet um die 26 Pfund und man spart sich mitunter 70% des ursprünglichen Ticketpreises - vorausgesetzt man bucht rechtzeitig.)
Also beschloss ich - kaum, dass das hiesige Studienjahr begonnen hatte - mir gleich wieder eine kurze Auszeit zu nehmen und mir eine Woche Urlaub zu gönnen. Dekadent? Ja, vermutlich. Nach dreifacher Rückversicherung, dass man einem Kommen meinerseits durchaus positiv entgegenblicke, buchte ich meinen Flug und fand mich einige Wochen später bereits in Liverpool wieder. Die Hafenstadt liegt nur 2 Stunden von Bangor entfernt und dennoch war es mir im letzten Semester nicht gelungen, sie mir näher anzusehen. Also gab ich mein Gepäck (diesmal war es ja nicht so viel) am Bahnhof ab und machte mich zu Fuß auf den Weg durch den Sprühregen und die Stadt.
Mein erstes Ziel war die Kathedrale. Ich scheiterte (ohne Stadtplan) und fand statt dessen St. Luke's Church - eine alte Kirche ohne Dach, die jetzt Raum für Kunstausstellungen und Gartenprojekte bietet. Zusätzlich wird sie mit Chorälen elektrisch beschallt. Auch nett.
Auf dem Weg zum Albert Dock kam ich am großen Chinese Gate, dem Eingang zu Liverpools China Town vorbei.
Nun, Albert Dock ist etwas, das ich jedem Besucher der Stadt wärmstens empfehlen kann: ehemalige Warenhäuser (1846 eröffnet) von denen man Güter direkt auf die Schiffe verladen konnte, wurden zu Herbergen diverser kleiner Geschäfte, Cafés, Restaurants und - nicht zu vergessen - großer Museen, wie dem International Slavery Museum, Maritime Museum, Tate Liverpool und der Beatles Story.
Ein typischer Anziehungspunkt für Touristen und britische Familien. Offen, freundlich und belebt - ein Ort an dem man sich wohlfühlt. In britischer Manier bezahlt man für die Museen (bis auf die Beatles Story) kein Eintrittsgeld und so bin ich durch das Schifffahrts- und das Sklavenmuseum geschlendert und konnte (aufgrund von flugbedingter Erschöpfung) die viele, gut präsentierte Information gar nicht recht aufnehmen.
Mein Zeitlimit von drei Stunden verstrich schneller als mir lieb war und schon saß ich im Zug der mich an die Nordwestspitze von Wales bringen sollte - mit Verspätung.
Eigenartiges Gefühl, die Füße wieder auf den Bahnsteig zu setzen, der im letzten halben Jahr so eine zentrale Rolle in meinem Leben hatte, wie sonst vermutlich kein Bahnhof irgendwoanders. Aber ein gutes Gefühl. Als ich die Stufen hinunterschritt, übersah ich beinahe meine beiden Ex-Mitbewohner, die mich herzlichst begrüßten und dann gleich ins Auto verfrachteten, während ich noch mit der Sprachanpassung haderte. (Man sollte nicht glauben, wie schlimm es jedesmal wieder ist, sein Hirn auf /ausschließlich Englisch/ umzustellen - obwohl man es wirklich nicht schlecht kann und es auch im Alltag ständig anwendet). A quarter of an hour later I was comfortably sat in the living room of a house yet unknown to me, cup of tea in my cold hands and surrounded by friends, the pleasure of whose company I hadn't had for almost half a year. I immediately felt I belonged there (in the weird way one can belong to a place far from home.) - It was as though I'd never been gone and the others expressed the same thought.
Rather than going on about the whole week in great detail (I've already said waaaay too much) I'll give a short account of events: Mainly I slept - well, long and basically everywhere they'd left me - but in my conscious hours we managed to do quite a lot of things in comparatively short time:
Sunday (sun day) was like every Welsh Sunday experienced by me: gorgeous! So I proposed going for a walk, and me and Tom set out for Menai Bridge, catching up on all sorts of information and events. When we reached the bridge I had no inclination to walk back yet and suggested walking all the way to Beaumaris (which is about 8 kms from there, if I'm not mistaken). To my surprise Tom agreed and along country lanes and past sheep-specked meadows we walked, until we reached the little coastal town, where fatigue urged us to sit down and hunger inspired us to get a fish&chips take-away. So we did both and enjoyed this genuine British dish at the harbour (and, yes, I must admit - however reluctantly - some vinegar on the chips has absolutely become standard for me). Mmmmh, nice :-).
Although quite tired already, we decided to make our way back on foot as well and found a nice little path through the woods. Soon the wood got denser and the path disappeared, and our sole means of orientation was a low little wall running along the path to our left. When bushes and trees started blocking our way we considered turning back, but as we were both too lazy we just marched on, climbing over tree-trunks, ducking to avoid low branches, hoping that we'd see signs of civilisation soon. About a mile later the wood thinned out and we found ourselves on the path again! Can't be far now! So with lifted spirits we walked on till, suddenly, something white rose to incredible heights at the end of the path: a huge, cast-iron gate. And locked it was, too. Moreover, we were now no longer on a path, but walking right into a garden. To our left was the gate-house. A black-and-white cat jumped down from a low wall. Whoops... A slight feeling of despair crept up inside me and I already envisioned having to climb over the great ornate gate - tearing clothes and all, but this feeling instantly waned when we located a gap in the wall that joined the gate to the house. So with forced nonchalance we passed the house and ambled through the gate and out of the garden. Phew! We were back on the road - high 5! So much for adventure!
About an hour later we collapsed on the sofas in the living room - with a steaming cup of tea.
But actually, I'd wanted to speed up my narration, so here is what else I did:
I browsed the shops and bought all the things I can't get back here (avoiding HMV for major damage to my purse).
I baked Apfelstrudel (complete with vanilla sauce) for the whole house - after all I'd promised to make some last term (and, fortunately, I'd had time in summer to work on my dough-making skills).
Me, Tom and Sam went for a hike that was slightly dangerous but great fun! Our destination would have been Snowdon if we hadn't run out of time, and the path we selected was Crib Goch (the "red ridge"), a knife-edged, rocky ridge sloping steeply to both sides. I was well equipped with my DocMartens (no profile, plus they slip on wet surfaces) and a shoulder bag - yes, yes, I'm well aware that it's usually me who makes fun of these people but I hadn't wanted to bring still more stuff with me - so it was more of an adventure than it would otherwise have been.
The whole tour involved a lot of climbing and clinging to the rocks, as the wind blew in gusts and kept changing direction, and it was generally cold and wet, so that my fingers went numb soon. Of course it started hailing on the most difficult stretch...
.... wuschhhhhhh.....
Deshalb ist es an der Zeit ein bisschen "Grabpflege" zu betreiben.
Dies ist ein post-ERASMUS Post, der von den längerfristigen Nachwirkungen eines Auslandssemesters handelt.
Ich war wieder in Bangor. War ja absehbar - man kann mich eben nicht lang von einem Ort fernhalten, der es mir in irgendeiner Form angetan hat. Da sowohl meine railcard als auch meine NUS student card noch bis Februar gültig sind, wäre es Vergeudung eines halben Jahres gewesen, die nicht noch einmal zu verwenden.
(Für etwaige zukünftige Brit-Erasmen, die über meinen Blog gestolpert sind: die Anschaffung einer Railcard ist höchst empfehlenswert, wenn man vorhat das Land zu erkunden und sich dabei der Bahn als Hauptverkehrsmittel bedienen will. Sie kostet um die 26 Pfund und man spart sich mitunter 70% des ursprünglichen Ticketpreises - vorausgesetzt man bucht rechtzeitig.)
Also beschloss ich - kaum, dass das hiesige Studienjahr begonnen hatte - mir gleich wieder eine kurze Auszeit zu nehmen und mir eine Woche Urlaub zu gönnen. Dekadent? Ja, vermutlich. Nach dreifacher Rückversicherung, dass man einem Kommen meinerseits durchaus positiv entgegenblicke, buchte ich meinen Flug und fand mich einige Wochen später bereits in Liverpool wieder. Die Hafenstadt liegt nur 2 Stunden von Bangor entfernt und dennoch war es mir im letzten Semester nicht gelungen, sie mir näher anzusehen. Also gab ich mein Gepäck (diesmal war es ja nicht so viel) am Bahnhof ab und machte mich zu Fuß auf den Weg durch den Sprühregen und die Stadt.
Mein erstes Ziel war die Kathedrale. Ich scheiterte (ohne Stadtplan) und fand statt dessen St. Luke's Church - eine alte Kirche ohne Dach, die jetzt Raum für Kunstausstellungen und Gartenprojekte bietet. Zusätzlich wird sie mit Chorälen elektrisch beschallt. Auch nett.
Auf dem Weg zum Albert Dock kam ich am großen Chinese Gate, dem Eingang zu Liverpools China Town vorbei.
Nun, Albert Dock ist etwas, das ich jedem Besucher der Stadt wärmstens empfehlen kann: ehemalige Warenhäuser (1846 eröffnet) von denen man Güter direkt auf die Schiffe verladen konnte, wurden zu Herbergen diverser kleiner Geschäfte, Cafés, Restaurants und - nicht zu vergessen - großer Museen, wie dem International Slavery Museum, Maritime Museum, Tate Liverpool und der Beatles Story.
Ein typischer Anziehungspunkt für Touristen und britische Familien. Offen, freundlich und belebt - ein Ort an dem man sich wohlfühlt. In britischer Manier bezahlt man für die Museen (bis auf die Beatles Story) kein Eintrittsgeld und so bin ich durch das Schifffahrts- und das Sklavenmuseum geschlendert und konnte (aufgrund von flugbedingter Erschöpfung) die viele, gut präsentierte Information gar nicht recht aufnehmen.
Mein Zeitlimit von drei Stunden verstrich schneller als mir lieb war und schon saß ich im Zug der mich an die Nordwestspitze von Wales bringen sollte - mit Verspätung.
Eigenartiges Gefühl, die Füße wieder auf den Bahnsteig zu setzen, der im letzten halben Jahr so eine zentrale Rolle in meinem Leben hatte, wie sonst vermutlich kein Bahnhof irgendwoanders. Aber ein gutes Gefühl. Als ich die Stufen hinunterschritt, übersah ich beinahe meine beiden Ex-Mitbewohner, die mich herzlichst begrüßten und dann gleich ins Auto verfrachteten, während ich noch mit der Sprachanpassung haderte. (Man sollte nicht glauben, wie schlimm es jedesmal wieder ist, sein Hirn auf /ausschließlich Englisch/ umzustellen - obwohl man es wirklich nicht schlecht kann und es auch im Alltag ständig anwendet). A quarter of an hour later I was comfortably sat in the living room of a house yet unknown to me, cup of tea in my cold hands and surrounded by friends, the pleasure of whose company I hadn't had for almost half a year. I immediately felt I belonged there (in the weird way one can belong to a place far from home.) - It was as though I'd never been gone and the others expressed the same thought.
Rather than going on about the whole week in great detail (I've already said waaaay too much) I'll give a short account of events: Mainly I slept - well, long and basically everywhere they'd left me - but in my conscious hours we managed to do quite a lot of things in comparatively short time:
Sunday (sun day) was like every Welsh Sunday experienced by me: gorgeous! So I proposed going for a walk, and me and Tom set out for Menai Bridge, catching up on all sorts of information and events. When we reached the bridge I had no inclination to walk back yet and suggested walking all the way to Beaumaris (which is about 8 kms from there, if I'm not mistaken). To my surprise Tom agreed and along country lanes and past sheep-specked meadows we walked, until we reached the little coastal town, where fatigue urged us to sit down and hunger inspired us to get a fish&chips take-away. So we did both and enjoyed this genuine British dish at the harbour (and, yes, I must admit - however reluctantly - some vinegar on the chips has absolutely become standard for me). Mmmmh, nice :-).
Although quite tired already, we decided to make our way back on foot as well and found a nice little path through the woods. Soon the wood got denser and the path disappeared, and our sole means of orientation was a low little wall running along the path to our left. When bushes and trees started blocking our way we considered turning back, but as we were both too lazy we just marched on, climbing over tree-trunks, ducking to avoid low branches, hoping that we'd see signs of civilisation soon. About a mile later the wood thinned out and we found ourselves on the path again! Can't be far now! So with lifted spirits we walked on till, suddenly, something white rose to incredible heights at the end of the path: a huge, cast-iron gate. And locked it was, too. Moreover, we were now no longer on a path, but walking right into a garden. To our left was the gate-house. A black-and-white cat jumped down from a low wall. Whoops... A slight feeling of despair crept up inside me and I already envisioned having to climb over the great ornate gate - tearing clothes and all, but this feeling instantly waned when we located a gap in the wall that joined the gate to the house. So with forced nonchalance we passed the house and ambled through the gate and out of the garden. Phew! We were back on the road - high 5! So much for adventure!
About an hour later we collapsed on the sofas in the living room - with a steaming cup of tea.
But actually, I'd wanted to speed up my narration, so here is what else I did:
I browsed the shops and bought all the things I can't get back here (avoiding HMV for major damage to my purse).
I baked Apfelstrudel (complete with vanilla sauce) for the whole house - after all I'd promised to make some last term (and, fortunately, I'd had time in summer to work on my dough-making skills).
Me, Tom and Sam went for a hike that was slightly dangerous but great fun! Our destination would have been Snowdon if we hadn't run out of time, and the path we selected was Crib Goch (the "red ridge"), a knife-edged, rocky ridge sloping steeply to both sides. I was well equipped with my DocMartens (no profile, plus they slip on wet surfaces) and a shoulder bag - yes, yes, I'm well aware that it's usually me who makes fun of these people but I hadn't wanted to bring still more stuff with me - so it was more of an adventure than it would otherwise have been.
The whole tour involved a lot of climbing and clinging to the rocks, as the wind blew in gusts and kept changing direction, and it was generally cold and wet, so that my fingers went numb soon. Of course it started hailing on the most difficult stretch...
Along that ridge we walked ... er...moved
Unfortunately, we ran out of time and, instead of proceding to the summit, we took a shortcut to the P.Y.G. track that runs parallel to Crib Goch, but on a lower level, and walked back to the car. The descent should turn out to be the trickiest part for me, as the wet, grassy slopes and the soles of my DocMartens proved to be the worst possible combination and my backside made a lot of contact with the former, so that in the end I was wet through and through. Worst was my terror of actually sliding down all the way and colliding with the many large rocks that littered the slope. Would have been painful, I imagine. It took me ages, but I got down in one piece in the end, cheered on by my friends and slightly embarrassed because I'd kept them waiting. (Proper walking boots are just invaluable - lesson learned.)
I was so tired that I fell asleep in the car on the way back.
Other things we did was going out a lot, including a pub quiz to which I contributed two right and one wrong answer and not much else, a pub crawl in Menai Bridge (that actually started as a plan to go and see a jazz concert. Unfortunately, we were a day late...), and watching many, many, many episodes of Scrubs and Friends.
It had been such a great week and it was really great to meet up with my friends once more, so that I felt really sad to leave again, especially as I'd (again) just started to feel "at home" when I had to board the train - with a loooong night at Liverpool airport ahead of me. But that's a story I'm not going to tell...
I was so tired that I fell asleep in the car on the way back.
Other things we did was going out a lot, including a pub quiz to which I contributed two right and one wrong answer and not much else, a pub crawl in Menai Bridge (that actually started as a plan to go and see a jazz concert. Unfortunately, we were a day late...), and watching many, many, many episodes of Scrubs and Friends.
It had been such a great week and it was really great to meet up with my friends once more, so that I felt really sad to leave again, especially as I'd (again) just started to feel "at home" when I had to board the train - with a loooong night at Liverpool airport ahead of me. But that's a story I'm not going to tell...
2 comments:
"vermutlich schaut niemand mehr absichtlich hier vorbei."
Verleumdung! :p
Und Liverpool klingt sehr interessant.
ach, welch Freude :). Es gibt noch Leser!
Und Liverpool empfehl ich dir. Ich hätt gern noch mehr Zeit dort verbracht!
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