Von Balmaha nach Inversnaid
Strecke: 22 km
Höhenmeter: vernachlässigbar, mit Überraschung am Ende
Dieser Tag begann für mich sehr früh, denn ich hatte mir in den Kopf gesetzt, schon vor dem Frühstück nochmal Conic Hill zu besteigen, um dort den Sonnenaufgang über dem See zu beobachten. Die Idee war gut, wie mir unser schottenrocktragender Herbergsvater versicherte, doch leider spielte das Wetter in der Umsetzung nicht mit:
Ich erhob mich um 4 und ärgerte mich, dass so weit nördlich die Sonne schon so früh aufgeht, schnappte mir meine Regenjacke, eine Flasche Wasser und eine Banane und tapste durch eine dämmrige Ortschaft und einen düsteren, doch irgendwie recht grusligen Wald hinan. Auf dem Weg lagen Schafe. Als ich mich näherte, wachten sie auf und trotteten zur Seite, nur um sich gleich darauf wieder auf dem Weg niederzulassen. Nach etwa 20 Minuten und damit nur noch 10 Minuten vom Gipfel entfernt, spürte ich die ersten Tropfen. Es zog zu.
Ich setzte mich mit dem Rücken zum Gipfel, woher der Regen kam und stärker wurde, aß missmutig meine Banane und sah zu, wie es heller wurde. Als klar war, dass ich den Sonnenaufgang zwar mitbekommen, aber nicht sehen würde, trat ich also den Rückweg an, um mich nochmal für ein paar Stunden hinzulegen.
Nach dem obligatorischen "Full Scottish Breakfast" hievten wir die Rucksäcke auf unsere Rücken und folgten dem Seeufer weiter gen Norden. Der Weg war schön, aber unspektakulär. Er verlief am Seeufer entlang und weitgehend im Schatten der Bäume.
Das Wetter war während der ganzen Woche wirklich fabelhaft, man könnte beinahe beanstanden, dass es zu heiß gewesen sei. Es regnet dennoch fast täglich, und zwar praktischerweise immer genau dann, wenn wir das einzige Pub der Tagesstrecke passierten, sodass wir jeden Tag zu Mittag einkehren mussten und dabei meistens auch gleich etwas Warmes aßen.
Ein einziges Mal erwischte der Regen uns allerdings auch zwischendurch und rechtfertigte, dass wir unsere extra gekauften, unglaublich kleidsamen Regenponchos mittrugen: Endlich durften wir sie anziehen - wenn auch nur für eine Viertelstunde, bevor es wieder sonnig wurde:
Weiter ging's. Irgendwann gegen Ende des Weges kamen wir an einem hübschen Kiesstrand vorbei und genossen noch einmal die Nähe zum Wasser.
Das Ziel des heutigen Abends war ein Bunkhouse in Inversnaid. Wie Balmaha besteht auch Inversnaid aus nicht viel mehr als zehn Häusern (und einem riesigen Hotel). Müde und k.o. kamen wir dort an (ich hatte ja kaum geschlafen). Auf der Terrasse vor dem Hotel tümmelten sich Menschen und genossen die Abendsonne, doch wir suchten das Bunkhouse und konnten es nicht finden. Ich befragte den Reiseführer und der sagte mir, dass wir noch ca. 1km gehen mussten. Nämlich den Berg hinauf. Wir fluchten und stapften los. Sehr ärgerlich ist es, wenn man sich schon am Ziel glaubt und dann noch weiter muss. (Wieder hätte sich außerdem empfohlen, den Reiseführer genau zu studieren, denn der hätte mich darauf hingewiesen, dass es ein Shuttleservice vom Hotel weg gibt. Aber das wäre sowieso Schummelei und somit hat das schon so gepasst.)
Wir sollten für unsere Extraschritte belohnt werden: Unser Bunkhouse war ein wahrlich idyllischer Ort: eine kleine Kirche, in deren Untergeschoß sich eine Zimmerzeile (mit ca. 8 Zimmern) befindet und deren "Dachausbau" ein heimeliges kleines Bistro beherbergt. Sogar ein Whirlpool hätte es gegeben, doch nach kurzem Überlegen verzichtete ich doch und holte stattdessen etwas Schlaf nach.
Strecke: 22 km
Höhenmeter: vernachlässigbar, mit Überraschung am Ende
Dieser Tag begann für mich sehr früh, denn ich hatte mir in den Kopf gesetzt, schon vor dem Frühstück nochmal Conic Hill zu besteigen, um dort den Sonnenaufgang über dem See zu beobachten. Die Idee war gut, wie mir unser schottenrocktragender Herbergsvater versicherte, doch leider spielte das Wetter in der Umsetzung nicht mit:
Ich erhob mich um 4 und ärgerte mich, dass so weit nördlich die Sonne schon so früh aufgeht, schnappte mir meine Regenjacke, eine Flasche Wasser und eine Banane und tapste durch eine dämmrige Ortschaft und einen düsteren, doch irgendwie recht grusligen Wald hinan. Auf dem Weg lagen Schafe. Als ich mich näherte, wachten sie auf und trotteten zur Seite, nur um sich gleich darauf wieder auf dem Weg niederzulassen. Nach etwa 20 Minuten und damit nur noch 10 Minuten vom Gipfel entfernt, spürte ich die ersten Tropfen. Es zog zu.
Ich setzte mich mit dem Rücken zum Gipfel, woher der Regen kam und stärker wurde, aß missmutig meine Banane und sah zu, wie es heller wurde. Als klar war, dass ich den Sonnenaufgang zwar mitbekommen, aber nicht sehen würde, trat ich also den Rückweg an, um mich nochmal für ein paar Stunden hinzulegen.
Schottischer See im Nebel ist eh schöner |
Balmaha Waterfront - direkt vor unserem Zimmer |
Nach dem obligatorischen "Full Scottish Breakfast" hievten wir die Rucksäcke auf unsere Rücken und folgten dem Seeufer weiter gen Norden. Der Weg war schön, aber unspektakulär. Er verlief am Seeufer entlang und weitgehend im Schatten der Bäume.
Baumstumpf... sieht aus wie ein Wurm. |
Immer wieder mal kommen wir an entwurzelten Bäumen vorbei. Der Durchmesser dieser Wurzelscheibe war noch um einen guten Meter höher als ich.
Das Wetter war während der ganzen Woche wirklich fabelhaft, man könnte beinahe beanstanden, dass es zu heiß gewesen sei. Es regnet dennoch fast täglich, und zwar praktischerweise immer genau dann, wenn wir das einzige Pub der Tagesstrecke passierten, sodass wir jeden Tag zu Mittag einkehren mussten und dabei meistens auch gleich etwas Warmes aßen.
Ein einziges Mal erwischte der Regen uns allerdings auch zwischendurch und rechtfertigte, dass wir unsere extra gekauften, unglaublich kleidsamen Regenponchos mittrugen: Endlich durften wir sie anziehen - wenn auch nur für eine Viertelstunde, bevor es wieder sonnig wurde:
Die Berge im Hintergrund sind schon eine Vorschau auf die zweite Hälfte der Wanderung.
Weiter ging's. Irgendwann gegen Ende des Weges kamen wir an einem hübschen Kiesstrand vorbei und genossen noch einmal die Nähe zum Wasser.
Das Ziel des heutigen Abends war ein Bunkhouse in Inversnaid. Wie Balmaha besteht auch Inversnaid aus nicht viel mehr als zehn Häusern (und einem riesigen Hotel). Müde und k.o. kamen wir dort an (ich hatte ja kaum geschlafen). Auf der Terrasse vor dem Hotel tümmelten sich Menschen und genossen die Abendsonne, doch wir suchten das Bunkhouse und konnten es nicht finden. Ich befragte den Reiseführer und der sagte mir, dass wir noch ca. 1km gehen mussten. Nämlich den Berg hinauf. Wir fluchten und stapften los. Sehr ärgerlich ist es, wenn man sich schon am Ziel glaubt und dann noch weiter muss. (Wieder hätte sich außerdem empfohlen, den Reiseführer genau zu studieren, denn der hätte mich darauf hingewiesen, dass es ein Shuttleservice vom Hotel weg gibt. Aber das wäre sowieso Schummelei und somit hat das schon so gepasst.)
Wir sollten für unsere Extraschritte belohnt werden: Unser Bunkhouse war ein wahrlich idyllischer Ort: eine kleine Kirche, in deren Untergeschoß sich eine Zimmerzeile (mit ca. 8 Zimmern) befindet und deren "Dachausbau" ein heimeliges kleines Bistro beherbergt. Sogar ein Whirlpool hätte es gegeben, doch nach kurzem Überlegen verzichtete ich doch und holte stattdessen etwas Schlaf nach.
No comments:
Post a Comment