Saturday, October 31, 2009

Winterzauber im Oktober

Von der kleinen, naturbelassenen Insel in die Stadt ist ein gar harter Schnitt und deshalb suchte ich mir recht flott wieder eine Möglichkeit dem ganzen Gewusel, Lärm und Staub zu entfliehen und kontaktierte deshalb den lieben Stephan um einen entsprechenden Plan auszuhecken. Nach langem Hin- und Her bezüglich Ausführung und Methoden, entschied man sich aus Zeitknappheit (meinerseits) zu einer Wanderung irgendwo zwischen München und Wien: den Kurort Bad Gastein.
Schnell waren weitere Komplizen - bewährte sowie neue (Michi und Lisa) - angeheuert und man traf sich eines schneienden Abends nach Einbruch der Dämmerung am örtlichen Bahnhof, von wo das Fluchtauto uns zum Bandenhauptquartier brachte. Dort hielt man uns erst einmal für Verbündete einer weiteren, größeren (Studenten-)Gruppe, doch diese Gerüchte dementierten wir rasch.

Nachdem wir uns über das Mülltrennungssystem der Unterkunft gewundert hatten...


....suchten wir die ganze Stadt nach einer geöffneten Nahrungsausgabestelle ab und fanden uns nach stundenlangem, erfolglosen Herumgehatsche in der Bahnhofskneipe ein. Da wollte man zwar irgendwie schon zusperren, nahm uns hungernde aber dennoch noch auf und verpflegte uns. Neben der wagenradgroßen Schokotorte in der Vitrine, zog unter anderem die Eiskarte mein immer korrigierendes Lehrerauge auf sich:

Finde den Fehler

Als man schließlich die Musik abdrehte um uns zu signalisieren, dass es doch schon recht spät ist und wir eventuell den Heimweg antreten mögen, zahlten wir brav und gingen.

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Nach einem Frühstück mit typischem Jugendherberge-/Spitalstee holten wir (ohne es zu wollen) die Meinung des Rezeptionisten zu unserem Wandervorhaben ein und marschierten los. Den ursprünglichen Plan mussten wir verwerfen, da die Nacht den Bergen hübsche Zuckerhäublein verpasst hatte und die Hütte auf 2400 Höhenmetern deswegen wohl eher schwer erreichbar gewesen wäre und entschieden uns deshalb vorerst für die Pensionistenstrecke: den Gasteiner Höhenweg.
Wir sollten allerdings Glück haben, denn die Hütte, die wir als alternatives Zwischenziel in Evidenz hielten, war trotz Rezeptionistenprognose geöffnet und so waren wir schon vom langweiligen Trampelpfad abgekommen erklommen den Berg über matschige, verschneite Pfade:



Endlich oben angekommen, trödelten wir beim Essen von Schwammerlsuppe ("Ich glaub da ist was in meine Suppe gefallen.") ewig herum und ich füllte unter Michis Diktatur eine Seite des Gästebuchs, bevor wir eine deutsche Wanderersfamilie desillusionierten ("Die Karte ist leider sehr verzerrt und da oben werden Sie nicht gehen können, da liegt Schnee. Auf dem Weg leider auch. Ja und auf diesem genauso....") und uns selber wieder an die kalte Luft wagten. Der Zwergenfetisch der Hüttenbetreiberin sollte uns allerdings noch weiter verfolgen...


...als wir dem Winterwonderland unsere Spuren aufdrückten.



... nur war da schon wer vor uns da (nämlich oben erwähnte deutsche Familie, der wir unseren Pfad aufargumentiert hatten).


Spannend war die Holzbrücke mit den großen Abständen zwischen den Brettern...


... aber am Schluss waren alle drüber.

Nur beim Abstieg in Richtung Zielort gab es ein paar Zwischenfälle...


Ich fühle mich hierbei immer an die Mordgeschichte mit der Wasserlacke erinnert...hm...


Wie aus dem Jack Wolfskin Katalog...

Schlussendlich erreichten wir unser Ziel Bad Hofgastein, das etwas belebter war als Bad Gastein am Vorabend, und eine halbe Stunde später auch dessen Bahnhof, an dem wir uns auch schon wieder trennten und in unsere jeweiligen Heimatorte zurückkehrten.
Lisa und ich landeten dabei in einem Abteil mit einem älteren bayrischen Ehepaar, mit dem wir uns bis Salzburg noch recht gut unterhielten. Und irgendwann nach Mitternacht waren wir dann daheim.

Fazit: Fahre nie an einem Samstag Abend in einen Kurort, denn er könnte dir als Geisterstadt entgegentreten und dich so in Schrecken versetzen!

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