Die Nacht vor dem ersten Dezember ist ein Datum, das ganz gut passt für diesen Blogeintrag.
Heute war ein stressiger Tag: Früh aufgestanden - ab in den Zug und zum ersten Ort des Tages gehetzt und dort die ersten zarten Fäden eines bald benötigten Netzwerkes gesponnen - Mittagessen und weitere Netzwerkungen, dann ab in den Zug zum nächsten Ort gehetzt, um dort auch noch körperlich angestrengt zu arbeiten. Schließlich (abends) erschöpft in der überfüllten Bim nach Hause. Eine Stunde Zeit, um ein paar Dinge zu erledigen und dann ab auf's Rad und Leute treffen.
Eigentlich wollte ich absagen. Alles schon wieder viel zu stressig. Warum ist der Tag so voll? Und warum waren alle (wie viele? viele...ich zähle nicht mehr) davor es auch? Warum sind mir in der Früh die Worte eines weisen Freundes 'Be careful not to wear yourself out.' durch den Kopf geschossen, mit dem Zusatz 'Achtung, er hat nicht Unrecht.'?
Ich war knapp davor, mein abendliches Treffen abzusagen und hätte es wohl auch getan, hätte es sich nicht um einen Bekannten gehandelt, den ich das letzte Mal vor eineinhalb Jahren gesehen habe, weil er in Rumänien wohnt, wo er mich damals beherbergt hat. Jetzt ist er kurz in Wien. Eine fast einmalige Gelegenheit, wieder mal Geschichten zu tauschen. Also Zähne zusammenbeißen, ab aufs Rad und los geht's.
Meine Disziplin sollte Früchte tragen, denn als ich mich in einem halbstündigen Fastmonolog über meine grandiose Zeit in Indien heiser sprudelte, kehrten viele mittlerweile gedankengrasbewachsene Erinnerungen zurück:
Wie viel Zeit ich dort hatte! Wie viel Muße! Wie schön es war, kein Mobiltelefon zu verwenden und auch nur alle paar Tage Zugang zum Internet zu haben. Wie sehr ein disziplinierter Schlafrhythmus und frühe Morgenstunden zum Wohlbefinden beitragen.
Wie unnötig ist außerdem diese Hektik, die alle hier an den Tag legen und in die ich mich schon wieder reinsaugen hab lassen, obwohl ich das ja um jeden Preis vermeiden wollte und obwohl ich momentan nicht die geringste Ausrede dafür habe, mich auch nur irgendwie stressen zu lassen!
Ich wurde erinnert an einen nicht zu weit zurückliegende Zeitabschnitt, als ich mit den Leuten um mich herum tatsächlich gesprochen habe, anstatt a) entweder gleichzeitig am Computer festgewachsen zu sein, um damit die Zeit zu verdreschen, bis sie stirbt, oder b) in den öffentlichen Verkehrsmitteln mich mit Musik aus meinem Umfeld gestöpselt und auf der Klangwelle weggespült zu haben.
Diese und noch mehr Gedanken keimten während des Gesprächs auf und ich erschrak darüber so sehr, dass die nächsten ruhigen Nachdenkminuten (auf der Toilette - dort hat man immerhin noch sowas wie Zeit) mich zu folgendem Beschluss brachten:
Die Zeit vor Weihnachten soll eine besinnliche sein. Eine, in der man sich auf's Weihnachtsfest einstellt - und zwar nicht im kreditkartenbelastenden Sinne. Ich habe beschlossen, für die gesamte Adventzeit meine Internet- und Handynutzung aufs Allernotwendigste zurück zu drosseln - ersteres nur einmal täglich kurz zum Emailabruf und der etwaigen Informationsbesorgung zu verwenden und letzteres nur für wirklich nötige Anrufe und Nachrichten. Die dadurch entstehende Zeit will ich dafür wieder umso bewusster und sinnvoller zu nutzen. Ohne unnötige (weil unbewusste) Musikbeschallung. Ohne unnötigen (weil unbenötigten) Input. Dafür mit innerer Ruhe und einem freien Kopf.
Vielleicht backe ich, vielleicht mache ich ausgedehnte Spaziergänge, vielleicht bastle ich mir einen Adventkranz und genieße das Kerzenlicht, während ich einfach nur in die Luft schaue. Alles ist möglich.
Ich wünsche euch auf jeden Fall einen schönen Advent! Vielleicht wollt ihr euch ja auch nicht stressen lassen.
Heute war ein stressiger Tag: Früh aufgestanden - ab in den Zug und zum ersten Ort des Tages gehetzt und dort die ersten zarten Fäden eines bald benötigten Netzwerkes gesponnen - Mittagessen und weitere Netzwerkungen, dann ab in den Zug zum nächsten Ort gehetzt, um dort auch noch körperlich angestrengt zu arbeiten. Schließlich (abends) erschöpft in der überfüllten Bim nach Hause. Eine Stunde Zeit, um ein paar Dinge zu erledigen und dann ab auf's Rad und Leute treffen.
Eigentlich wollte ich absagen. Alles schon wieder viel zu stressig. Warum ist der Tag so voll? Und warum waren alle (wie viele? viele...ich zähle nicht mehr) davor es auch? Warum sind mir in der Früh die Worte eines weisen Freundes 'Be careful not to wear yourself out.' durch den Kopf geschossen, mit dem Zusatz 'Achtung, er hat nicht Unrecht.'?
Ich war knapp davor, mein abendliches Treffen abzusagen und hätte es wohl auch getan, hätte es sich nicht um einen Bekannten gehandelt, den ich das letzte Mal vor eineinhalb Jahren gesehen habe, weil er in Rumänien wohnt, wo er mich damals beherbergt hat. Jetzt ist er kurz in Wien. Eine fast einmalige Gelegenheit, wieder mal Geschichten zu tauschen. Also Zähne zusammenbeißen, ab aufs Rad und los geht's.
Meine Disziplin sollte Früchte tragen, denn als ich mich in einem halbstündigen Fastmonolog über meine grandiose Zeit in Indien heiser sprudelte, kehrten viele mittlerweile gedankengrasbewachsene Erinnerungen zurück:
Wie viel Zeit ich dort hatte! Wie viel Muße! Wie schön es war, kein Mobiltelefon zu verwenden und auch nur alle paar Tage Zugang zum Internet zu haben. Wie sehr ein disziplinierter Schlafrhythmus und frühe Morgenstunden zum Wohlbefinden beitragen.
Wie unnötig ist außerdem diese Hektik, die alle hier an den Tag legen und in die ich mich schon wieder reinsaugen hab lassen, obwohl ich das ja um jeden Preis vermeiden wollte und obwohl ich momentan nicht die geringste Ausrede dafür habe, mich auch nur irgendwie stressen zu lassen!
Ich wurde erinnert an einen nicht zu weit zurückliegende Zeitabschnitt, als ich mit den Leuten um mich herum tatsächlich gesprochen habe, anstatt a) entweder gleichzeitig am Computer festgewachsen zu sein, um damit die Zeit zu verdreschen, bis sie stirbt, oder b) in den öffentlichen Verkehrsmitteln mich mit Musik aus meinem Umfeld gestöpselt und auf der Klangwelle weggespült zu haben.
Diese und noch mehr Gedanken keimten während des Gesprächs auf und ich erschrak darüber so sehr, dass die nächsten ruhigen Nachdenkminuten (auf der Toilette - dort hat man immerhin noch sowas wie Zeit) mich zu folgendem Beschluss brachten:
Die Zeit vor Weihnachten soll eine besinnliche sein. Eine, in der man sich auf's Weihnachtsfest einstellt - und zwar nicht im kreditkartenbelastenden Sinne. Ich habe beschlossen, für die gesamte Adventzeit meine Internet- und Handynutzung aufs Allernotwendigste zurück zu drosseln - ersteres nur einmal täglich kurz zum Emailabruf und der etwaigen Informationsbesorgung zu verwenden und letzteres nur für wirklich nötige Anrufe und Nachrichten. Die dadurch entstehende Zeit will ich dafür wieder umso bewusster und sinnvoller zu nutzen. Ohne unnötige (weil unbewusste) Musikbeschallung. Ohne unnötigen (weil unbenötigten) Input. Dafür mit innerer Ruhe und einem freien Kopf.
Vielleicht backe ich, vielleicht mache ich ausgedehnte Spaziergänge, vielleicht bastle ich mir einen Adventkranz und genieße das Kerzenlicht, während ich einfach nur in die Luft schaue. Alles ist möglich.
Ich wünsche euch auf jeden Fall einen schönen Advent! Vielleicht wollt ihr euch ja auch nicht stressen lassen.
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