Saturday, June 21, 2008

Freeze

So, meine lieben Leser und Leserinnen (hilfe, ich klinge wie eine beratenden Kolumnistin!).

Der Sommer naht und die letzte Prüfungswoche steht bevor. Ich habe eine Arbeit zu schreiben und deshalb schreibe ich jetzt gerade einen Blogeintrag (staubgesaugt hab ich auch schon..) :-).

Viel mehr als bei den Prüfungen aber und dieser lästige Arbeit, sind meine Gedanken bereits auf Herm bzw. beim Rucksackpacken. Und langsam schleichen sich die ersten Zweifel ein, ob meine Lasten wirklich nicht die 50 L Grenze meines Rucksacks sprengen werden... hm...

Schwierig, schwierig.
Soll ich die 4 Shakespeare-Bücher und 3 Reiseführer wirklich mitnehmen? Wie viele Pullover und lange Hosen braucht der in England lebende Mensch? Ist Sonnencreme lebensnotwendig? Fragen über Fragen...

Deshalb werde ich probehalber einfach jetzt schon packen, da meine (und der 3 Kathis') Urlaubsplanung mehr oder minder davon abhängt... we shall see...

Nun, um dann noch auf den Titel des Eintrags zu sprechen zu kommen: Er soll psychologisch wirken, und die subjektive Raumtemperatur um 5 °C senken :-).
(Oh wie schön, dass ich im Sommer im Norden sein werd!)

Nein, in Wirklichkeit will ich damit ausdrücken, dass dies vermutlich der letzte Blogeintrag vor Mitte September sein wird und ich diese Seite symbolisch einfrieren werd - wenn nicht noch irgendwas spannendes passiert - da ich ja bekanntermaßen die nächsten 2 Monate auf der kleinen Kanalinsel Herm verbringen werde, wo ich rund um die Uhr Speisen und Getränke serviere und eventuell zwischendurch dann mal auch die Nachbarinsel Guernsey besuchen und dort die Küstenwege abschreiten kann... Ich gehe jedenfalls nicht davon aus, dass der common computer, den sich 90 staff-Mitglieder teilen müssen, jemals lang genug frei sein wird, damit ich meine sinnlosen Beiträge zum Besten geben kann. Aber ihr seid vermutlich sowieso alle vielzu beschäftigt und hauptsächlich draußen, und somit macht das nix ;-).

Ich wünsch' euch also allen einen wunderschönen und erholsamen Sommer! Ihr werdet sicher dennoch nicht von mir verschont bleiben und auf die eine oder andere Art von mir hören/lesen. (Und hoffentlich zurückschreiben, um mir das Insulanerdasein zu versüßen!)


(http://www.herm-island.com/)

Thursday, June 19, 2008

Fryed stuff

PPOCS - Es klingt wie eine beinahe ganz ausgestorbene Krankheit.
Small pox,
sheep pox,
chicken pox.
... sorry, my thoughts are straying.

Also PPOCS, oder auch Practical Phonetics and Oral Communication Skills - ist kein böses Übel (obwohl da die Ansichten auch auseinandergehen), sondern wieder mal so eine Anglistikgeschichte, die dazu da ist, dass die lieben Studenten einen möglichst authentischen (wahl- oder fähigkeitsweise) British oder American accent bekommen.
Natürlich gibt's dafür auch eine Prüfung und was man hört ist die Durchfallsquote relativ hoch. Jedenfalls muss man bei dieser Prüfung ein Stück Textes vorlesen, das man frei wählen darf, und ich - schlau wie ich bin *hehehe* [diabolical laughter] - hab mir gedacht, ich mach das besonders gescheit:
Ms. Kidd, unsere nette walisische Lehrerin, hat mir empfohlen, mir eines der vielen Harry Potter Audiobücher zu kaufen, da ja Stephen Fry einfach wunderbar vorliest. Ich natürlich denk mir "mach's dir leicht, und such dir einen Harry Potter Text und hör dir die Stelle so oft an, bis du sie auswendig kannst".

Gute Idee - hat natürlich einen Haken ... bzw. scheitert's wieder mal an mir und meiner Unfähigkeit, gewisse Dinge zur rechten Zeit zu erledigen: Jedenfalls, ohne näher auf die Details einzugehen, hab ich das Buch daheim liegen lassen - hätte es aber für die Practice Session im Language Lab gebraucht.
Also was macht das panische kleine Mädchen? Es versucht,
  • das Buch in einer der Unibibliotheken aufzutreiben - wo natürlich alle Exemplare gerade verlegt sind
  • es in einem Buchgeschäft zu finden, um halt eine Seite schnell abzuschreiben - blöderweise gibt es alle Bände, nur nicht den, den ich suche

Also beschließt Kristina (in Anbetracht der Tatsache, dass sie nur mehr eine Stunde Zeit hat, um einen Text vorzubereiten) ein bisschen last Minute Shopping zu betreiben und kauft nach längerem Klappentextscanning dann schließlich das fette Buch "Making History" von (oho, Überraschung, Autor ist er also auch!) Stephen Fry und verzieht sich damit mal für eine Stunde in's Café, wo sie - genauso panisch wie vorher - eine passende Stelle sucht und schließlich findet.

Die Tutorin war von meiner Literaturwahl ganz angetan und gab mir einen symbolischen Kreativitätsbonus :-). Kann ich nur hoffen, dass es mir auch nächste Woche bei der Prüfung so geht und dass ich's endlich mal schaffe, meine Sprechgeschwindigkeit zu drosseln, damit meine Quantities zur Abwechslung mal nicht den Bach runtergehen...

Friday, June 13, 2008

Rädliches Debakel

Ich mag mein Minirad recht gerne und aus diesem Grund fahr ich so gut wie täglich damit. Allabentlich schleppe ich es dann in mein grausliches, dunkles, staubiges Kellerabteil. Und so leicht ist das Trum gar nicht. Aus diesem Grund war ich so dreist, es an das - wohlgemerkt: nie genutzte - Teppichausklopfgestell im Hof zu binden.
Das ging einige Wochen lang gut, bis ich von der Hausverwalterin erwischt wurde, die mir diese Aktion untersagte, denn "sonst habe sie ja bald den ganzen Hof voll mit Fahrrädern". Ich solle es also bitte immer runterstellen.

*grml*

So schnell fällt mir natürlich nix gescheites ein und ich stimme halt zu. Halte mich jedoch nur bedingt daran, denn wie gesagt, das Ding ist schwer und wenn ich erst um eins nächtens mit dem Rad heimkomm, dann bin ich meist eher minder motiviert, in die gefängnisartigen Irrgärten des Kellers abzutauchen. Und hängs wieder draußen an. -- Eh nur ganz selten.

Jetzt verhielt es sich so, dass auch gestern das Rad heraußen angehängt war, da die Frau M. ein essentielles und dann doch nicht gebrauchtes Kabel für ihre Festplatte holen fahren musste und ich ihr daher mein Rad lieh. Und ihr sagte, sie solle es unten halt anhängen.
Blöderweise erwischte mich am nächsten Tag die grasmähende Hausverwalterin, wachelte wild mit den Armen und stellte den Rasenmäher ab:

"Frau Hammer, so geht das nicht! Jetzt hab ich ihnen das eh schon gesagt und Sie machen das wieder nicht! Jetzt muss ich Sie bald von der Verwaltung anschreiben lassen, weil schaun's, da hat schon eine zweite ihr Rad dazugehängt... bla bla bla..!"

Ich zeige mich einsichtig, frage aber gleich an, ob man nicht in den (riesig großen) Hof eventuell einen Radständer stellen könnte, da ja offensichtlich sehr viele Leute hier Fahrräder haben.

Die Gegenbegründung war interessant:

"Da stellen dann auch die Leute von den Nachbarhäusern ihre Räder her und meine (!) Leute haben wieder keinen Platz dafür." --> hä? Na gut, und wenn man was absperrbares machen würd? Irgendsoein kleines Häuschen?
"Na wissen's was das kostet?" --> Also ich zahl gern bissl was dafür.

"Nein das geht nicht und dann ist der ganze Hof mit Rädern angestellt, und wie das ausschaut... bla bla.."

Ich hab dann eingesehen, dass die Diskussion nirgendwohin führt und versucht, das Weite anzupeilen -- was mir erst gelang, nachdem ich mir einen Sermon über die bösen, bösen Ausländer anhören musste und was die nicht alles dreistes machen: z.b. ihre Kinderwagen in das (ungenutzte) Eck unter der Stiege stellen. Ich mein', wie kann man nur!

Egal, ich hab' jedenfalls beschlossen, mich zur nächsten Mieterversammlung zu begeben und diesen Punkt mal anzudiskutieren. Denn ich zahl genug an Betriebskosten monatlich und da kann ein Radständer ja wohl drin sein!

Saturday, June 07, 2008

Tag questions

So, aus Langeweile und mangels interessanterer Dinge hab ich jetzt einfach einen Teil von Kates Blog kopiert... weil ich mir gedacht hab, ich mag das auch machen:

1. Pick up the nearest book.
2. Open on page 123.
3. Find the fifth sentence.
4. Post the next three sentences.
5. Tag five people, and acknowledge who tagged you.

Dann fangen wir mal bei Frage 5 an: Niemand hat mich getagged - ich nehm mir dieses Recht jetzt einfach mal, denn ich glaub, wenn man nicht bei Live Journal ist hat man sonst eh keine Chance getagged zu werden... Ich hoff, das geht trotzdem in Ordnung, aber dem Hinweis And I tag whoever wants to be tagged. musste ich einfach Folge leisten.

Na dann sehen wir uns mal um (im Büro meines Vaters) ... das könnte spannend werden....

Ok, auch ich bin unfähig: Das nächste Buch wäre Ackerunkräuter (Martin Hanf) . (Man beachte die namentliche Prädestination dieses Herrn für seine Beschäftigung.)... aber der Herr Hanf schreibt nicht in ganzen Sätzen (--> Endfieder groß, nierenförmig. Spärlich wimprig behaart. ...). Lieber nicht.

*weiterschau*

A-ha! DuPont Pflanzenschutz - Erfolg mit System (ein Katalog der Firma DuPont). Na dann schaun wir da mal rein:

DEBUT(R) besteht aus zwei Komponenten (wasserdispergierbaren Granulat und Formulierungshilfsstoff). Geben Sie zuerst die benötigte Menge der DEBUT(R) - Komponente a (Granulat) in den zu 1/4 bis 1/2 gefüllten Spritztank. Das Granulat löst sich innerhalb weniger Minuten im Wasser auf.

Spannend, spannend! Aber immerhin in ganzen Sätzen und somit gültig...

(Shit - ich hab jetztdurch irgendeine Tastenkombi die Halbblindenansicht erwischt -- alles voll riesig.. damn!)

Aja, und um diverse Blogs von diversen Leuten zu beleben, mögen sich bitte E.G., B.G. und T.T. getagged fühlen (damit ich nicht immer die einzige bin, die nix zum Lesen hat ;-)).

Sunday, June 01, 2008

Rückzug

Man kenne das Lied von Mondscheiner, das denselben Namen trägt, um hier den Konnex zum Blog zu verstehen: Es geht darin um Rückzug zu den Kindheitstagen. Hier in diesem Blog zu den meinen und vielmehr denen meiner Mutter.

Gestern waren wir bei den Großeltern. Und um eine fixe Uhrzeit wurde dann unvermeidlich der Fernseher eingeschalten, denn die Oldies müssen sich ja unbedingt die schwachsinnige Seniorensendung "Bingo" anschauen. Wir wissen also, dass man uns Besucher die kommende halbe Stunde über vollkommen ignorieren oder hin und wieder mit einem "Losts!" (= hört zu!) bedenken wird.
Aus diesem Grund beschließen wir, das Wetter zu nutzen und einen Spaziergang durch Kellergassen und (Ex-)Weinberge zu machen.

Mal abgesehen davon, dass sich in den letzten Jahren einiges verändert hat (gewisse unsterbliche Bäume wurden abgeholzt, die Weingärten schwinden, man lässt die Hohlwege verkommen etc.) war es einfach nur schön, wieder mal auf den Wegen zu gehen, wo Lisa und ich früher Kastanien gesammelt haben und uns am großelterlichen Kirschbaum satt zu essen (bis mir die viele Vogelscheiße den Appetit geraubt hat).
Der Blick über den Ort, der in der Senke liegt: Man sieht nur die Dächer und den Kirchturm. Wenn man in die andere Richtung blickt liegen da am Horizont - so blau, dass sie fast mit dem Himmel verschmelzen - die Karpaten ....
Außerdem ist es einfach ein Wahnsinnsgefühl, bloßfüßig auf dem warmen Feldweg zu gehen: Staub zwischen den Zehen :-) --> herrlich!
Mum hat uns als Untermalung lauter Geschichten aus ihrer Kindheit erzählt, wo vieles noch so ganz anders und natürlich landschaftlich noch viel viel schöner war.

Da kommt fast so eine Art Heimweh nach dem Ort auf von dem ich nie gedacht habe, dass ich ihn irgendwanneinmal vermissen könnte, wenn ich mich so zwischen all den Windrädern in der unendlichen Ebene befinde...