Tuesday, March 23, 2010

Tales of Bangor #16 (Rhif un deg chwech) - Hecyra uninterrupted

After two months of speaking, living and breathing English (and a little bit of Welsh) I decided it was about time to remember my second subject of study and the Roman Empire. A couple of weeks ago a hand-written, black-and-white A4 poster pinned up amongst many big and colourful ones caught my eye despite its inconspicuousness, informing me about an open lecture on Pompeji and Herculaneum. The announcement that it would be based on visuals made the event all the more attractive. I had time and decided to attend.

I arrived at the old, dark, wood-pannelled and musty smelling Council Chamber (after having been misdirected by these hopeless uni reception clerks once again... Someone should really supply them with a site-map of the uni building!!) to find one elderly lady sitting there on her own, waiting. She informed me that I was quite in the right place and that she expected the others to be here soon.

And soon they came: 14 people aged 60 years and older and there I was amongst them, smiling, beginning to feel very much out of place and wanting to leave. I stayed, of course, and the lecture proved to be interesting, although most of the information presented was not new to me.

Afterwards, the Oldies thanked me a hundred times for coming and expressed their hopes of seeing me again: A play reading would be the next occasion for gathering. Terence's Hecyra it would be and they would read it aloud with roles being evenly distributed. Oh, and, please, if I would come. That would be lovely. There would always a glass of wine and a few biscuits, really lovely, to be sure.
I was overwhelmed by their kindness and their enthusiasm and readily promised to put in an appearance, especially as I had not read any comedy by Terence before. (Moreover, I had lately begun to miss Roman comedy, acting and readings of that kind and the thought of it was, therefore, quite appealing).


Two weeks later I found my way to a tiny little room somewhere deep down in the dungeon of Uni Bangor, where I joined four members of the Classical Association. They were delighted to see me and so was I to join them - they are really sweet! Immediately, I was assigned the task of arranging digestives (= plain biscuits) on small plates ("Let the young do the work!") and was supplied with a little glass of port and a copy of an English translation of Terence's Comedies. I was going to be the young male protagonist Pamphilus (funny, innit?) and his ex-mistress Bacchis (likewise funny, considering the only Latin comedy I ever completely read in Latin was Plautus' "Bacchides") and off we went.
The enthusiasm and vivacity with which my fellow-readers dived straight into the comedy took me by surprise, but I played along with the same degree of commitment and we had a great many laughs during the following 90 minutes.

After having been reminded of the play-reading of Shakespeare's "Caesar" (which I had to turn down due to on-coming and eagerly anticipated visits) and invited to a field trip to a Roman fort in Conwy Valley in April (followed by having tea [i.e. dinner] together, which I was assured would always be really lovely) I bid the group a cheerful farewell and climbed several flights of stairs in an attempt to find my way out of the partly-locked building, leaving the Oldies to wait for the rescue team that would enable them to use the elevator.

I like this group. And I like their activities. And I do not mind at all that most of the members are 4 times older than I am because they are all charming, funny and welcoming to such an extent that I really look forward to the gathering.

And it can't hurt to keep my mind on the old Romans and their literature either.

Wednesday, March 17, 2010

Tales of Bangor #15 (rhif un deg pump) - Mynd ar y beic (Radln)

Wie irgendwann mal am Rande bemerkt, hatte ich schon vor meiner Ankunft den Wunsch nach einem fahrbaren Untersatz gehegt. Ein Monat des Augen-Offenhaltens förderte keine Ergebnisse zutage, also sah ich mich gezwungen in zwei verschiedenen Foren je eine Suchanzeige zu schalten. Ein paar Tage später hatte ich eine Antwort: Aufgrund eines noch nicht geheilten Beinbruchs würde eine Frau in einem kleinen Kaff auf Anglesey ihre beiden Fahrräder verkaufen. Eines für £70, das andere für £25. Klang gut und so hab ich am Tag nach unserer Rückkehr aus Cardiff mehr als eine Stunde Fußmarsch über Hügel, Brücken und Inseln auf mich genommen um die angebotenen Fahrräder unter die Lupe zu nehmen. Das günstigere der beiden ist es schließlich geworden. Das Paket inkludierte außerdem noch einen Radhelm, ein sehr qualitatives Schloss und eine Luftpumpe. Wow!

Ich schwang mich auf meinen Neuerwerb und war 30 Minuten später wieder zuhause und überglücklich.

Das Einzige, was ich noch tun musste war, mehr Luft in die Reifen zu pumpen und den Sitz höher zu stellen. Ersteres war schnell erledigt. Zweiteres sollte sich als Problem herausstellen, weil Rost die Beweglichkeit des Sattels unmöglich machte. Doch wozu wohne ich mit 7 starken Männern in einem Haus, von denen einer sich mit Fahrrädern extrem gut auskennt und so ziemlich jedes erdenkliche, damit verbundene Werkzeug besitzt? Ich ließ also beim Abendessen nebenbei anklingen, dass ich Probleme mit meinem Sattel habe, woraufhin Sam und Tom sich sofort auf mein Rad stürzten. Ein bisschen Öl und ein paar Minuten später hatte der Sattel die Höhe, die ich wollte.

Vorgestern (am global zelebrierten St. Patrick's Day), beschloss ich, dass der ideale Tag für eine erste Testausfahrt gekommen war, steckte meine Umgebungskarte, Kamera und eine Flasche Wasser ein und radelte nach Anglesey - vorbei am bereits vollen Irish Pub und etlichen hohe grüne Hüte tragenden Menschen mit angebrochenen Bierflaschen (es war 10 Uhr morgens). Anglesey wird auch Mam Cymru genannt (Mother of Wales), da die Insel a) ein wichtiger Getreidelieferant war und b) als wichtigstes Kultzentrum der Druiden in Wales gilt. Daher gibt es dort noch zahlreiche druidische Kultstätten und Gräber. Leider liegen diese allesamt zu weit weg, als dass man zu Fuß hingehen könnte und Busse führen meist auch nicht hin.

Diese Kultstätten sind natürlich unheimlich interessant und ein Fahrrad ist das ideale Transportmittel, wenn man bisschen Zeit hat und das Wetter schön ist. Ich hatte Zeit und das Wetter war nicht schlecht genug, mich abzuschrecken. Also bin ich losgeradelt, hab 5x meine Karte konsultiert bevor ich den richtigen Feldweg gefunden hab (und hab dabei festgestellt, dass ein Kotschützer für's Hinterrad wirklich ein Luxus wäre), das Rad an eine Stange gebunden und bin über eine Leiter auf eine Schafweide geklettert.

Mit Helm in der einen und Karte in der anderen Hand bin ich quer über 3 Schafweiden und eine Kuhweide gestolpert, bis ich mein Ziel endlich vor Augen hatte.

Das Ziel: Der Hügel rechts hinten: Mitten auf einer Weide

Die Weide hatte zwei Gatter, die allerdings beide unöffenbar abgeriegelt und mit diversem Gerümpel blockiert waren. Als ich noch die Mauer abschritt und nach einer Alternative suchte bzw erwog einfach drüber zu klettern, kam der Bauer dem die Weide gehört mit seiner Pritschn über den Feldweg herangefahren und blieb neben mir stehen als er bemerkte, dass ich ihn anreden wollte:

Is it possible to get over there somehow? The gates seem to be blocked...

Er nickte, sprang aus dem Auto und machte sich sofort daran, die aufwendige Blockade aus Gatter, Seilen und Paletten für mich abzubauen, sodass ich das Feld queren konnte und schließlich im umzäunten Areal von Bryn Celli Ddu stand. Auf dessen anderer Seite befand sich übrigens der offizielle Eingang. Hoppala.


Bryn Celli Ddu ist ein ca. 3000 Jahre altes Hügelgrab, das in einen Henge (scheinbar gibt's das Wort im Deutschen) aus großen Steinblöcken reingebaut wurde. Sehr hübsch.


Ich hab mich auch hineingewagt, obwohl mir sowas bei Gräbern immer ein bissl unheimlich ist...

In völliger Einsamkeit irgendwo im walisischen Hinterland mit nichts als Schafweiden in Sichtweite nahm ich diesen uralten und mystischen Ort genau unter die Lupe und ließ seine eigenartige Ausstrahlung auf mich wirken, bevor ich mich auch auf den Rückweg machte: beim richtigen Tor raus, um die Kuhweide herum, über die 3 Schafweiden und heim.


Nicht ohne jedoch ein freches kleines Lamm (die hier momentan grüppchenweise herumspringen) zu fotografieren. (Es wollte näherkommen, aber seine Mama ist hingelaufen und hat es davon abgehalten..)


Nächstes Projekt: Meinen Rucksack in die Waschmaschine werfen: Dank fehlendem Kotschützer sieht der nämlich jetzt aus wie ein grüner Dalmatiner...

Tales of Bangor #14 (rhif un deg pedwar) - Mynd allan (Fortgehen)

Bangor ist mit 13.500 Einwohnern recht klein. (Was kann man auch von einem Ort erwarten, der wörtlich sowas wie "eingezäuntes Grundstück" heißt - oder eigentlich nur "Zaun"?) Da dieser schnucklige Ort aber eine Universitätsstadt ist und deshalb eine beachtliche Zahl an Studenten hier haust, muss man sich natürlich bemühen, für die Bedürfnisse letzterer zu sorgen: Es gibt zu diesem Zweck zwei Nachtklubs, eine Handvoll posh pubs und Cocktailbars und natürlich unzählige andere Pubs. Nachdem ich die letzten beiden Monate (ja, mit morgen schon ZWEI MONATE!!!) vorwiegend die Pubszene getestet habe - und dabei wider ursprüngliches Erwarten ausgerechnet das Yellow Pub zu unserem Liebling wurde - war es an der Zeit, meinen Horizont zu erweitern.

Die Gelegenheit dazu tat sich auf, als ich vergangenen Montag abends in die Küche trat. Man überfiel mich Ahnungslose mit einem "Fancy coming to Time with us in a bit?". Welch' Freude!! Nach der Bewältigung meiner ersten (recht unterhaltsamen) Prüfung ohnehin ein bisschen aufgedreht hätte ich kaum motivierter sein können. Also hab ich zugesagt.
Amser/Time ist der Studentenclub, der irgendwie zur Students' Union und damit zur Uni gehört. Man spricht recht viel davon und deshalb war ich neugierig und wollte sowieso mal hin - schauen, was das kann.
Wovor man mich nicht gewarnt hatte war, dass es ein Verkleidungsevent war, bei dem man in stereotypischer Gewandung irgendwelcher Art erscheinen sollte. Da ich allerdings weder ein Dirndl mithabe noch um halb 11 Uhr abends schnell von irgendwo eine Verkleidung herzaubern hätte können, musste ich wohl oder übel normal gekleidet gehen. Extrem großartig verkleidet waren die meisten andern eh auch nicht. Die Lachnummer des Abends war jedenfalls eindeutig Dave, der sich Toms Neoprenanzug ausborgte um als Surfer Eindruck zu erwecken. Als er auf's Klo musste, begann er, seine Entscheidung zu bereuen...

Um 11 traf der Rest der Gruppe bei uns ein und wir stiegen den steilen Hügel hinab in die Stadt. (Dabei war ich die ganze Zeit froh, keine High Heels zu tragen - die anderen Mädels hätten sich beinah die Knöchel gebrochen. Zumindest gewirkt hat es so).
Time
ist kein schlechter Club: Von der Grindigkeit dem Flex um nichts nachstehend sind Publikum und Musikstil dann allerdings doch anders: Viele viele Studenten, die Mädels alle extremst "aufgehübscht" in mini-mini-mini-skirts und high-high-high-heels, und in der Luft lauter Golden Oldies, zu denen es sich super tanzen und singen lässt. Haben wir natürlich lauthals und übermotiviert getan... bis sie um 2 beinhart und ohne Vorwarnung das Licht aufgedreht haben und die Hallen sich wie von selber zu evakuieren begannen.
War eine sehr lustige Nacht, vor allem weil die gang um meine Mitbewohner eine recht coole und höchst integrative Gruppe ist, von denen ich in nächster Zeit wohl noch mehr sehen werde.

Als ich wieder zuhause war, hab ich von Neuem voller Neid die Vorzüge eines rauchfreien Landes festgestellt: Die Kleidung riecht so frisch, als hätte man sie gerade aus dem Kasten genommen. Mir erscheint das jedesmal wieder wie ein kleines Wunder. (Fast schon ein Grund zum Auswandern...) Oh wären Wunder dieser Art doch auch in Österreich möglich!

Tuesday, March 09, 2010

Down to Caerdydd to dally with Dylan

Cardiff, being the capital of Cymru, cannot remain unvisited when you spend half a year in Wales and we (the same group as always, i.e. Elzelien, Fiepje, Miriam, Rebecca and myself) boarded the train at 6 a.m. last Friday and travelled to the other end of this beautiful country: ~300km in less than 4 hours and a whole day of sightseeing ahead of us.

As much as I love words, I will keep them to a minimum in this entry and rather let the pictures give you an impression. But to start you off...

...just some facts
:
Name: Cardiff / Caerdydd
Location: South-Walian coast, at the Taff estuary on the former site of a Roman fort (how could it be otherwise?)
Population: ~320.000
Other: formerly the world's largest coal-exporting port, bombed in WWII, Welsh capital since 1955, birth-town of Roald Dahl

Brain's is the local brewery
... maybe this is a hint to the effects on the cerebrum that excessive consumption of its alcoholic namesake might have...


We spent a nice long weekend in this city, staying in a lovely, modern little hostel at the river Taff, facing the huge Millennium Stadium, too big to be overlooked, almost casting shade onto the neighbouring castle. The stadium disrupts Cardiff's skyline and parts of it can be seen from almost everywhere in and around the city.

River Taff, Leisure Centre with the stadium right behind



After dropping our bags we immediately took a stroll along the sunny banks of the Taff down to Cardiff Bay, dominated by the looming and slightly daunting Wales Millennium Centre - a performance space for musicals, theatre etc.

In big letters the windows tell the passer-by "In these stones, horizons sing - Creating truth like glass, from the furnace of inspiration". A beautiful, poetic combination of the two national languages. At nighttime it is even more impressive:


Another curiosity that makes the Millennium Centre an interesting piece of architecture is the usage of typically Welsh building materials for inner and outer decoration: Different kinds of slate, stone and wood (oak, ash, beech and other native trees) offer a bit of information about Wales and its past in an unusual way.


Cardiff bay

War memorial that did not fail to make an impression on me


We enjoyed a few sunny hours outside and I cherished the fact that it was warm enough to take off my jacket. (I think my body finally completed the process of adjusting to the climate: I was so proud to walk around in a T-shirt today while many Brits are still wearing jackets or at least sweaters. Personally, I think they cannot sense hot or cold - it all seems to be the same to them and a difference of 20°C does not affect their choice of clothing at all.)

In the afternoon we paraded the shopping streets and finally sat down in front of Cardiff Castle to rest. The admission fee of almost £9 put us off visiting and we never got to see it from the inside, but the outside also captured our attention for a while.


Look! LOOK! How come the Austrian flag gets to fly immediately next to the Welsh, right above the entrance?
(The flags of several other countries come after that. AFTER Austria! Wow.)


Animal wall at Cardiff Castle: apart from the seal we spotted a lynch, bear, lion, vulture and many other animals that are climbing over the castel's outer walls, trying to escape


Stingy students that we are, we headed for the next attraction free of charge: the National Museum and Gallery. Besides an art gallery it houses an exhibition about the Evolution of Wales (dinosaurs included) and a highly informative archaeological section that I could not refrain from visiting. I was surprised by the variety and selection of items on display and would gladly have spent more time in there, but I did not want to let the others wait too long.

In the evening Cardiff bay saw us again: we went to the cinema to watch Alice in Wonderland in 3D (and I quickly nipped to the shop of the Dr. Who exhibition to buy some postcards).


The next day took us to Swansea /Abertawe, another important coastal town about 50 km west of Cardiff, but of minor appeal. There is hardly anything to see in Swansea: Of the castle only the front wall is left, the town itself is rather ugly and uneventful, though bustling with life (probably because it was Saturday and everyone had time to go shopping). After walking around for a while and ascertaining that there was indeed not much to see, I led the others to the Dylan Thomas Centre. Dylan, the most famous poet Wales has produced, was born in Swansea and is, according to the exhibition, the most quoted author besides Shakespeare. Moreover, he inspired Robert Zimmermann to change his name to Bob Dylan. This alone makes him interesting enough to learn more. I had come across Dylan Thomas in my literature class and he is one of the most fascinating poets I have encountered so far (maybe because I find it hard to understand his poetry and to unwrap the meaning that lies hidden beneath so many references and brilliantly sonourous word games). Came, learned, bought a book.

Next point of interest was Swansea's market: the biggest indoor market in Wales and therefore definitiely worth a visit. The warm, freshly baked Welsh cakes certainly did make an impression on all of us and I (FINALLY!) found this:

Laver bread: My most honoured guide-book had informed me of this traditional Welsh dish made of seaweed. It is a component of a typical fry-up a.k.a. English breakfast (although the usage of this term in Wales is not recommended) and as I am curious by nature I had wanted to try it ever since I had read of its existence. It seems to be restricted to the South, though, as I could not find it anywhere near Bangor and none of my flatmates had ever heard of it before.
Verdict
: tastes really nice (the rest of the group agreed, in case any reader might question the functioning of my taste buds) with some bread... maybe not for breakfast, though.

I will stay with food for the moment, because on the evening of the same day I continued my be-brave-and-try-new-things-phase and, besides trying a new cider - or Perry*, in this case - ordered Cawl: a typical Welsh soup, or stew, or mixture of both:

Made with lamb and a choice of different vegetables (incl. the unavoidable leek) it is nourishing and was probably brought to existence by some housewife trying to make all the week's left-overs into something tasty. (Please note that this is my interpretation of things and I do not claim any authority on that matter.)
Verdict: warm, filling, and surprisingly delicious (with the odd unchewable chunk of meat).

*Perry = pear cider ... I really should start jotting down all these new experiences with fermented fruit in a notebook, or I will forget which ones are worth remembering and which should be avoided in future (like Kopparberg's - never ever choose that unless you need a drastic sugar rush.)


Before leaving Swansea again we went to Plantasia, a pyramidal glasshouse, home to a variety of tropical plants, birds, reptiles and fish and definitely worth a visit, be it only to brush up on specific vocabulary. Rebecca's detailed knowledge of many of Nature's treasures displayed made it all the more enjoyable!


Another unexpected Austrian element, this time at Costa's


On Sunday we went to Castell Coch (= Red Castel), a neat, little medieval castle that fell into disrepair and was reconstructed at the end of the 19th century by the 3rd Marquess of Bute (a man with too much money, due to the Butes' ownership and control over many coalmines, a lot of land and Cardiff's port) and William Burges, his architect. Together they succeded in transforming the ruins in the wood into a place fit for a fairy-tale.

Castell Coch: The red balkonies and window frames underline the name


Red banquetting hall - flooded with light

The 3 Fates - a classical trinity that is rather atypical for a castle:
Clotho spins the thread of life, Lachesis holds and maintains it and Atropos severs it at the end.



The richly painted walls in the drawing room do not seem different from the average aristocratic room at first sight, heavily laden with images, but when you take a closer look you will find that the illustrations are based on Aesop's fables. Here: The fox and the crane


The ceiling of the drawing room is especially of interest for ornitologists: toucans and parrots can be spotted soaring across the sky, side by side with pidgeons, geese and pheasants.


Lady Bute's bedroom: Not lacking in colour, either.


We lazed away the rest of the day in a coffeeshop sharing my newspaper and, after enjoying the pleasures of a flat-screen TV in the hostel's living room, went to bed early - our train back would leave at 07:20, so it could not hurt to get some sleep. And so another fine, sunny weekend of fun and sight-seeing ended with a long train-journey.



Wednesday, March 03, 2010

Tales of Bangor #13 (rhif un deg tri) - Dw i'n dysgu Cymraeg

Bore da! Die siebte Woche bin ich jetzt schon hier und seit 6 Wochen lerne ich aktiv eine neue Sprache: Walisisch. Dieser Blogeintrag ist somit schon ein bisschen überfällig, aber das wird jetzt nachgeholt.

Cymraeg [kəm'rɑ:ɪɡ] ist eine keltische Sprache und nicht, wie viele glauben, ein Dialekt des Englischen: Die Grammatik, die Aussprache, ja sogar das Alphabeth sind anders.
Früher mal die einzige Kommunikationssprache in Cymru ['kʌmrɪ] (=Wales), wurde sie ab dem 19. Jh immer mehr in den Hintergrund gedrängt, als englische Migranten auf Arbeitssuche sich in Wales niederzulassen begannen (und sich natürlich nicht darum scherten, dass man hier eine andere Sprache spricht). Die Kinder in den Schulen wurden im 20. Jh hauptsächlich auf Englisch unterrichtet und sogar bestraft, wenn ihnen beim Spielen ein walisisches Wort auskam: "Spoke Welsh" auf einer Holztafel um den Hals machte sie zum Gespött der Klasse.
Diese Zeiten sind freilich vorbei und seit 1993 (Welsh Language Act) genießt Walisisch, auf das man zuvor mit Verachtung herabsah, gleichen Status wie Englisch und seine Verwendung und Erhaltung werden gefördert. So wird es beispielsweise seit 2000 verpflichtend in allen walisischen Schulen unterrichtet.


Die walisische Flagge - für die, die sie nicht kennen

Vor längerer Zeit - als ich noch so gut wie gar nichts über Wales wusste - machte ich einmal den Fehler meinem Lieblingswaliser Simon gegenüber von Welsh als einer toten Sprache zu sprechen. Dadurch handelte ich mir zunächst eine verbale Watschn ein und wurde daraufhin aufgeklärt, dass etwa ein Fünftel aller Waliser sich der Sprache regelmäßig bedient (das sind ca. 611,000 Menschen). Es gibt auch rein walisisch-sprachige Schulen und es ist Sache der Eltern zu wählen, in welcher Sprache sie ihre Kinder aufziehen wollen. Ffion, die ich im Eintrag über Caernarfon erwähnt habe, spricht Welsh beispielsweise als erste Sprache, hat ihre gesamte Schulbildung in Walisisch genossen und hat manchmal Probleme im Englischen das richtige Wort zu finden.


Prozentsatz der Menschen, die Walisisch sprechen
(Bangor ist eh mitten im tief-walisischen Bereich)


Aber jetzt genug mit dem trockenen Teil: Aus diversen Gründen (einer davon bloße Neugierde) beschloss ich, meinen Aufenthalt hier für das Erlernen einer weiteren Sprache zu verwenden, die mir vermutlich in meinem weiteren Leben kaum von Nutzen sein wird. Schon im November machte ich einen geeigneten Kurs ausfindig und meldete mich an. In der ersten Woche hier erzählte ich voller Vorfreude den anderen Erasmen von meinem Vorhaben und konnte 4 auch dauerhaft dafür begeistern, sodass wir uns nun zweimal die Woche spätabens in der Uni versammeln, bereit neue Phrasen aufzusaugen wie Schwämme.

Der Kurs selber ist grandios: Der alte Mann, der ihn hält, besprüht uns mit seinem Enthusiasmus und seiner Begeisterung und macht es uns schwer, keinen Spaß an Walisisch zu finden. Wir lernen local colloquial Welsh, also das, was die Leute hier auf der Straße so sprechen und damit höchst anwendbar - wie ein Fertigmenü: ready to use. Geschrieben wird kaum etwas, dafür aber genug gesprochen. Man wirft uns eine neue Phrase an den Kopf und im Chor wiederholen wir sie so an die zehn Mal, bevor sie leicht verändert wird und wir schließlich damit kreativ werden dürfen.
Dann bekommen wir für gewöhnlich kleine Kärtchen und ich bin für die nächsten 5 Minuten Rhian, die mit ihrem Hund in Llanfairfechan wohnt, ursprünglich aber aus Liverpool kommt. Ich arbeite als Krankenschwester im Krankenhaus von Gwynedd und samstags gehe ich zu Tesco's einkaufen. (Rhian dw i. Dw i'n byw yn Lanfairfechan efo ci. Dw i'n dwad o Lerpwl. Nyrs dw i. Dw i'n gweithio yn y'r ysbyty Gwynedd. Dw i'n siopa yn Tesco dydd Sadwrn.) Ich wandere herum, stelle mich vor und versuche herauszufinden, wer die anderen sind. Wenn sich's ergibt reden wir noch übers Wetter und das persönliche Wohlbefinden und verabschieden uns dann wieder voneinander. Macht total viel Spaß!

Ich bin nur froh, dass ich Streberin schon vorher mit dem Alphabet und der Aussprache vertraut war, denn man braucht eine Weile, sich daran zu gewöhnen: Walisisch schaut auf den ersten Blick aus, als würde es nur aus Konsonanten bestehen, y [i:, ə] und w [ʊ] zählen allerdings als Vokale, und u wird verwirrenderweise als i gesprochen. Auch die Konsonantenkombis sind interessant: so wird das berühmte ll behaucht und klingt in etwa wie eine Mischung aus sch und l; ebenso wird rh behaucht, was teilweise recht anstrengend sein kann, weil man extra Luft holen muss; si wird wie sch gesprochen; c ist ein k (k gibt es nicht); ff ist ein f, denn f ist ein v. Alles logisch?

Da das Walisische nicht von sich aus über alle nötigen Wörter verfügt, werden viele einfach aus dem Englischen übernommen und transkribiert und man bekommt dann Sachen wie siop, pwll, ffon, beic, siwgr, brecwast, busnes, siocled.*
Was ich aber noch viel spannender finde sind Begriffe, die die Römer den Walisern als Erbe hinterlassen haben, denn davon gibt's gar nicht so wenige. Lernen heißt beispielsweise dysgu, Fenster ffenest, Honig ist mêl.
Und dann gibt es noch die typisch keltischen Wörter, wie zb halen für Salz.

*Lösung: shop, pool, phone, bike, sugar, breakfast, business, chocolate


Unheimlich spannend! (Ich greife auch viel öfter zu meinen Walisisch-Materialien als zu den Sachen, die ich eigentlich lernen sollte, aber die sind ja auch nicht neu oder aufregend.)
Jedesmal, wenn ich im Supermarkt oder Café alte Leute reden höre, spitze ich sofort die Ohren und versuche bekannte Wörter herauszufiltern (meist vergesse ich dabei, was ich eigentlich kaufen wollte) und freue mich, wenn ich einen Wochentag oder eine Zahl identifizieren kann, neben dem ständig auftauchenden iawn (gut). Im Übrigen hilft Wales dem Lernenden in seiner Ganzheit, denn das Land ist ein einziges Wörterbuch: zweisprachige Ortstafeln (ja, es gibt Orte, an denen das problemlos möglich ist), Hinweistafeln, Bankomaten, Plakate, Ansagen in Bahnhöfen, ja sogar zweisprachige Emails von Seiten der Uni: Man schnappt einfach viel auf, wenn man die Augen offenhält und ich habe den Eindruck, dass mein Hörverständnis hier besser funktioniert als in den anderen Sprachen, die ich irgendwannmal zu lernen versucht habe. So streute einmal ein Waliser in eine englische Konversation ein Dw i ddim yn hoffi Maths. (= I don't like Maths.) ein und ich konnte ohne nachzudenken mit "me neither" antworten. Ein klarer Vorteil, wenn man eine Sprache durch Hören und Sprechen lernt, anstatt durch Schreiben und Lesen.

Bedauerlicherweise ist Bangor zu sehr internationale Studentenstadt, um hier Walisisch auch aktiv zu verwenden. Die jungen Leute sprechen alle Englisch und meine beiden walisischen Mitbewohner kommen aus Gegenden, wo Walisisch zwar gelehrt, allerdings nicht wirklich gesprochen wird und nachdem ich die beiden immer verunsichere, wenn ich sie auf Walisisch anspreche, lasse ich es nun bleiben. Sehr schade, denn ich würde meine neuen Skills so gerne irgendwo üben und anwenden und habe deshalb vor, irgendwann im Mai in ein Gebiet fahren, wo man hauptsächlich Walisisch spricht und dort dann versuchen eine Konversation zu führen. Oder vielleicht früher, denn der Traum von einem Fahrrad ist gerade eben ein bisschen realistischer geworden und dann dw i'n mynd ar y beic (kann ich herumradeln)!

Hwyl rwan! (bye for now)