Sunday, March 02, 2008

Wie erstellt man einen Studienplan?

Man nehme so ziemlich alle nützlichen Fächer die man finden kann und teile sie ein in "eher einfach" (1. Studienabschnitt) und "eher schwierig" (2. Studienabschnitt). Dann stellt man fest, dass die Absolvierung all dieser Lehrveranstaltungen bei weitem noch nicht genug Jahre im Leben eines Studenten in Anspruch nimmt. Also beginnt man krampfhaft, anderes unnötiges Zeug zu finden, über das irgendjemand sich mal Gedanken gemacht hat und dieses dann auch noch so uninteressant und verworren wie möglich zu präsentieren. Dies fällt in die Kategorie "abschreckend" (v.a. in der Studieneingangsphase zu finden). Immerhin will man, dass nur die nervlich starken und im Auswendiglernen talentierten Studenten durchkommen.

Man kann also beispielsweise Anglistikstudenten lernen lassen, was sich andere Menschen über den Begriff "Kultur" gedacht haben, welche Begriffe sie erfunden haben, um auch anspruchsvoll darüber diskutieren zu können und wer was jetzt eigentlich wie betrachtet und warum. Alles recht nette Denkansätze, aber warum muss man sowas abprüfen? Es gibt ja ohnehin keine allgemein akzeptierte Antwort. Schon gar nicht, wenn "Wahrheit" sowieso nicht existiert, sondern von der dominierenden Gesellschaftsschicht definiert wird*...


Eine zweite, recht populäre Möglichkeit besteht darin, ein eigenes Institut für diese LVs zu schaffen - das wäre dann das "Institut für Bildungswissenschaften" - und einer großen Masse an Lehramtskandidaten vorzuschreiben, einen gewissen Prozentsatz ihrer Zeit damit zu verbringen, sich unnötige - und wenn einmal interessante, dann unmöglich formulierte (Wortwahl, Satzbau, Rechtschreibung), wenn geht noch von Feminismus triefende - Skripten in's Hirn zu brennen. Diese Aktion rechtfertigt man mit dem Argument, dass zukünftige Lehrer doch irgendeine Form von pädagogischer Ausbildung benötigen, um gut unterrichten zu können.
(Ob das gebotene Programm dazu der beste Weg ist, wird unter Studenten gerne heiß diskutiert, wobei eine generelle Tendenz zu "NEIN!!!" stark überwiegt.)

Jedem Lesenden wird nun klar sein, womit ich momentan meine Freizeit verbringe(n muss). Bloß habe ich irgendwelche Hemmungen, mich mit den diversen Themen so zu beschäftigen, wie ich eigentlich sollte (i.e. lernen), sondern ver(sch)wende lieber die Zeit damit, alle Leute deshalb anzuraunzen. Sorry!

*Auszug aus meiner Mitschrift

6 comments:

Anonymous said...

Also ich finde, dass v.a. Frau Professor Schrittesser mein Leben durch durch den Begriff der Professional Communities sehr bereichert hat.

Anonymous said...

Wahrheit ist immer subjektiv.Genauso wie die Realität.

Kristy said...

Franz??? wie kommt's dazu?

ad willnichtlernen: Realität und Wahrheit, ist das nicht dasselbe irgendwie? Realität ist wahr und Wahrheit ist real, da beide aber subjektiv sind, führt dieser Gedankengang zu nicht viel, außer, dass Realität eh nicht real ist und Wahrheit genausowenig wahr ist weil subjektiv leider nicht objektiv ist, Objektivität jedoch die Bedingung wäre, die man braucht, damit meine gerade oben getätigte Aussage Gültigkeit hat.
Oje, mein Hirn gibt grad den Geist auf: Ich verliere die Fähigkeit, normal zu kommunizieren...

Anonymous said...

Franz ist ein Onkel von mir...(Tarnung aufgeflogen..Mist!)

Anonymous said...

Die Frage ist nur, ob diese Objektivität überhaupt existieren kann, oder wer die Richtlinien für z.B. die objektive Widergabe der Realität festsetzt.
Was ich mit meinem letzten Kommentar sagen wollte, ist, dass die Realität, genauso wie die Wahrheit, ein völlig subjektives Empfinden ist. So leben wir beide in - viell. nicht völlig - unterschiedlichen Realitäten (z.B. unterschiedliche Wahrnehmung von Orten,Farben, Situationen..)Das gleiche gilt für die Vorstellung von Wahrheit/Unwahrheit oder recht und unrecht...Die Gesellschaft, oder vielmehr die herrschende Klasse könnte allerdings einige dieser Wahrheiten normieren (z.B. in Form von Gesetzen.)

Anonymous said...

Anm.: Wiedergabe heißt`s..sorry, mein Hirn hat schon längst zu aufgehört, zu arbeiten..