Da ich den vorigen Beitrag erst vor ein paar Stunden nachgeholt habe, kann ich ja gleich direkt daran anknüpfen: nach dem bereits erwähnten guten Frühstück auf der Terrasse (herrliche Bergwaldluft und Vogelgezwitscher inklusive) gehen Monica und ihre Hündin mit mir ein Stück weit mit, um das Haus mit den freilaufenden Hunden zu umschiffen. Das ist sehr nett, denn so können wir auch noch ein bisschen plaudern.
Danach geht es für mich alleine weiter, für meine Etappe 14 (offiziell 5): von Croce Daniele nach Marradi.
Diese Etappe fällt wieder recht kurz aus, weshalb wir morgens erst gegen halb 9 losgehen. Vom Weg selbst kann ich wenig Spannendes erzählen - er ist in seiner Struktur ähnlich wie am Vortag. Hier ein paar Bilder:
Margheritenwiese vor den Bergen |
Weg durch die Wiese |
Weg über Fels(staub) |
Weg durch eine andere Wiese |
Schwer zu sehender Weg (aber vorhanden) |
Der Zielort Marradi von oben |
Weg wird repariert und darf nur zu Fuß begangen werden (also keine Mountainbiker) |
Nach dem Gespräch gestern über diverse Tiere und langes Gras, an dem man sich schneiden kann, habe ich heute wieder meine lange Wanderhose an und angesichts der Beschaffenheit des Weges war das die richtige Entscheidung. (Ich habe außerdem schon wieder eine Schlange gesehen): die Vegetation ist heute mehrmals hoch und nahe. Trittsicherheit ist gefragt, denn durch die Steine ergeben sich oft hohe Stufen und Tritte. Die Aussichten sind dafür wieder toll. Die Hitze wird durch etwas Wind abgeschwächt.
Ich mache extra auf dem Berg eine Pause, um nicht schon um 12:00 beim nächsten Quartiergeber auf der Matte zu stehen, aber dennoch bin ich um 13:00 schließlich dort. Da meine Unterkunft (eine nette kleine Ferienwohnung / B&B) zu einem Restaurant gehört, wo gerade das Mittagsgeschäft in vollem Gange ist, komme ich sichtlich ungelegen. Hätte man mich zu Wort kommen lassen, hätte ich gesagt, dass ich einfach nur den Rucksack abstellen will und gerne später komme, doch der Wirt war recht gestresst und hat einerseits geklagt, andererseits sich bemüht mich doch recht schnell einzuchecken.
Routinemäßige Dusche, Kleiderwäsche, Ausruhen etc. dann ab in den Ort: Marradi liegt am Fluss Lamone, gerade noch (oder gerade schon) in der Provinz Toscana, wobei die Übergangsregion der beiden Provinzen - der von mir durchwanderte bergige Teil - früher (vor 1923) als Romagna Toscana verwaltungstechnisch eine Einheit gebildet hat. Marradi ist bekannt für seine Maronen (Esskastanien), aus denen alles mögliche - süß und pikant - hergestellt wird. Bedauerlicherweise bin ich zur falschen Jahreszeit unterwegs: Im Herbst muss der Danteweg toll sein: Überall bekommt man die Produkte der Region: Kiwi, Marillen, Maroni, Oliven,.... Stelle ich mir jedenfalls vor.
Marradi |
Ansonsten ist Marradi ein Ort mit unerwartet viel Infrastruktur: es gibt einige Restaurants und Bars, Eisgeschäfte, Bäckereien, aber auch diverse Spezialgeschäfte, Theater, Zahnarzt, Augenarzt, Spital. Mehr, als man auf den ersten Blick erwarten würde. Auch eine Zugstation gibt es und im Oktober kann man angeblich mit einem alten Dampfzug fahren.
Das ist mein Erkenntnisgewinn des heutigen Tages.
14,5 km Distanz
400 Hm Gesamtaufstieg
Ca. 3,5 h Gehzeit
Da das Bein nur Ruhe gibt, ist wohl Zeit für ein neues Problem. Heute morgen hat mit leichtem Durchfall begonnen - irgendetwas dürfte ich schlecht vertragen haben. Das hat sich auch so ausgewirkt, dass ich mehr geschwitzt und weniger Kraft hatte und mich auch nicht so gut auf den Weg konzentrieren konnte wie sonst. Ich war sehr froh über die kurze Etappe. Beim Wandern kann eben alles Mögliche passieren, das einem den Plan durcheinander bringt. Die Kraftlosigkeit ist noch ein bisschen bemerkbar und ich hoffe, dass sie sich bis morgen gibt, denn da steht mir wieder eine längere Etappe bevor.
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