Saturday, March 29, 2008

Neulich im Zug...

Also ich bin ja selbst ansatzweise recht konservativ und finde auch, dass Traditionen hochgehalten und gefeiert gehören (natürlich nicht alle, Gott bewahre!). Z.B. Sollte man die deutsche Sprache nicht zu sehr mit Anglizismen vermischen - shame on me, es passiert mir blöderweise selber immer wieder. (Aber ich könnt mich auf mein Studium ausreden...)
Aber halt! Ich schweife vom Thema ab:

Also neulich im Zug saß ich und schlief - bzw. hab ich es versucht, aber so bequem sind Züge auch wieder nicht. So, habe ich also an jeder Station die Augen kurz aufgemacht - offenbar ein Reflex, damit man nicht zu weit fährt (auch wenn Gänserndorf die Endstation ist).
Wie dem auch sei: Als ein neuerlicher Fahrgast einstieg, nahm ich diesen zuerst einmal olfaktorisch wahr - obwohl er sich, zum Glück, nicht zu mir gesetzt hat. Also hab ich kurz die Augen geöffnet und bin Zeugin von etwas geworden, dass ich - zumindest hier in den wohlbegüterten westlichen Landen, und vor allem in einer Stadt (geschweige denn einem Zug!!) - für ausgestorben gehalten hatte: Dem Bauernschneuzer. (Ich hoffe, ein jeder weiß sich mit dem Begriff etwas anzufangen, denn ich will ihn eigentlich nicht näher erläutern...)
Mit vor Schreck geweiteten Augen saß ich da, als jener alte, etwas versandelte Mann, von dem ich durch den Spalt zwischen Kopf- und Nackenlehne anfangs nur die schwarzen Lederhandschuhe sehen konnte, sich auf höchst unappetitliche Art und Weise seines Naseninhalts entledigte. Mahlzeit!

Man kann nur froh sein, ihm nicht gegenüber gesessen zu sein, denn das wäre vermutlich noch etwas ungustiöser gewesen....

Monday, March 24, 2008

40 Tage Fastenzeit - Ein Resummee

Gute Vorsätze und Pläne sind ein wichtiger Teil meines Lebens. Die Einhaltung bzw. Durchführung davon ist ein anderes Kapitel, das oftmals gar nicht aufgeschlagen wird. In seltenen Fällen aber funktioniert das Gesamtkonzept...
Aber zurück zum Titel und der Fastenzeit. Allzu Arges hab ich mir ja gar nicht auferlegt: Den Verzicht von Süßigkeiten und Mahlzeiten nach 19 Uhr.

Wenn ich meinen Erfolg graphisch veranschaulichen müsste, dann gliche die entstehende Kurve dem Graphen einer Kosinusfunktion: Die erste Woche war ich noch ganz brav, in der zweiten hab ich dann begonnen, die 19 Uhr zu ignorieren und die letzten beiden Wochen hab ich's dann mit den Süßigkeiten auch nicht mehr so genau genommen, zusätzlich bin ich noch Müsliabhängig geworden - was bestimmt auf die leckere, frische, nicht homogenisierte Milch, die wir in letzter Zeit zuhause haben, zurückzuführen ist -- somit hat die ganze Idee eigentlich nix gebracht, außer, dass ich mir wieder mal selber bewiesen habe, dass ich ein unglaublich inkonsequenter, willensschwacher Mensch bin. Hmpf..... Aber ich werde nicht aufgeben. Spätestens nächstes Jahr kommt wieder eine Fastenzeit und damit eine neue Chance...

Thursday, March 20, 2008

Verzichtsinkompetenz und Suchtpotentiale

Die Fastenzeit - Zeit in der alle Süchte wieder mal zum Vorschein kommen...

Jo-jo Effekt -- was für ein schöner Begriff. Und wie groß ist doch sein Anwendungsbereich! Ob jetzt - so wie am Beliebtesten - verwendet, um von Gewichtsveränderung oder sonstigen Gewohnheitsänderungsversuchen zu sprechen, ist das Wort wahrhaft vielseitig einsetzbar. Eine Fallstudie:

Aus lauter Freude, dass ich mir ja jetzt sooo viel Geld erspart hab, hab ich das natürlich auch gleich ordentlich feiern müssen und mir wieder mal hier ein Buch ("Muffins - 140 Backideen". Um die Backsucht zu befriedigen und auch in der Fastenzeit andere Leute - und mich selbst... leider zu erfolgreich... - zum Sündigen zu verleiten) und dort eine DVD geleistet und schließlich auch - das verheerendste aller Übel! - ein paar Kinobesuche. Und zwar derer gleich vier. Alle im März. Gratuliere, meine Liebe, du hast es wieder mal geschafft, dich selbst zu übertreffen.

Ich könnte jetzt natürlich versuchen, die Schuld auf andere abzuwälzen, die mich zu diesen Kinobesuchen überredet haben, aber das käme mir freilich nie in den Sinn. Ich bekenne mich schuldig: Bedauerlicherweise ist nämlich aus diesen Kinobesuchen schon wieder eine neue Sucht im Entstehen begriffen - nämlich die, jede Woche mich in die Sneak Preview zu setzen, um mich dort überraschen zu lassen. Diese Spannung! Welchen Film wird es wohl spielen? Hm... Man schließt vorher Wetten mit den Freunden ab (Wer zahlt die nächsten Popcorn etc.... Nein, eh nicht... wobei.... na egal....). Staunend stelle ich Mal um Mal fest, dass der riesige Saal mit seinen 30 Reihen oder so voll ist - kaum zu glauben, wie faszinierend das Ungewisse ist. Noch dazu zu einem erhöhten Preis, dafür, dass eig. Kinotag ist.

So gehen also diese Dinge dezent ins Geld und ich werd mir entweder noch irgendeine weitere Zuverdienstmöglichkeit suchen müssen oder meinen ausschweifenden, viel zu luxuriösen Lebensstil irgendwie abändern und mich nur mehr von uraltem und steinharten Brot, das von der Vorwoche in Aktion ist, und leckerem Wiener Wasser ernähren, um irgendwie Geld für die heißersehnte dienstägliche Kinokarte aufzutreiben. Oder aber, ich hör damit auf, bevor ich wirklich süchtig werde. Hm...

Sunday, March 09, 2008

Wie man erfolgreich Geld spart

HA! Ich hab's geschafft, ich bin die perfekte Finanzenmanagerin. Hier das 3-Punkte-Easy-Sparen-Mitmach-Programm:

Punkt 1:
Buche mit Freunden eine Reise und werde rechtzeitig krank. So kannst du simulieren, ein sehr sozialer Mensch zu sein, hast aber eine gute Entschuldigung, doch nicht mitfahren zu müssen.
(Achte aber darauf, dass du rechtzeitig Ersatz findest bzw. rechtzeitig Ersatz gefunden wird, sonst könnte es sein, dass du unnötig um 70 Euro ärmer bist!)

Punkt 2:
Beginne, deine Wohnung zu sanieren und achte darauf, einen Handwerker zu finden, der schon etwas blass ist und voraussichtlich auch bald krank werden wird. Schau aber, dass du die Wohnung vorher in Baustellenzustand versetzt, damit du dort unmöglich wohnen kannst.
Stattdessen wohne bei deinen Eltern, denn das bietet dir folgende Vorteile:
* Du musst das Essen nicht selber zahlen
* Du musst immer den letzten Zug von Wien raus erwischen und kannst daher leider weder Geld für diverse Eintritte, noch für Bier ausgeben
* Du kannst leider nicht mit Leuten auf einen Kaffee / ein Mittagessen /... gehen, weil du erst nach Wien fahren müsstest
* Du hast keine Geschäfte in der Nähe, bei denen du in Versuchung geraten könntest, etwas zu kaufen

Punkt 3:
Wolle unbedingt zu einem Konzert gehen und warte 2 Tage zu lang, dir Karten dafür zu kaufen. Du kannst dann in ganz Wien herumlaufen (Sport!) und vorgeben, verzweifelt auf der Suche nach Karten zu sein und am Abend ganz zufrieden die 26 Euro, die du dir dabei erspart hast, auf die Seite legen. (Es sei denn, du kaufst dir aus lauter Frust eine CD, dann sinds nur 12 Euro, die du zur Seite legen darfst.)


Wie gesagt, ganz einfache Tipps, die für jeden sehr leicht zu befolgen sein sollten. Führt auf jeden Fall dazu, dass man im Endeffekt absolut glücklich ist! (v.a. wenn man hier zuhause von lauter kranken Familienmitgliedern umgeben ist und nur hoffen kann, dass einen das Virus nicht auch erwischt...)

Sunday, March 02, 2008

Wie erstellt man einen Studienplan?

Man nehme so ziemlich alle nützlichen Fächer die man finden kann und teile sie ein in "eher einfach" (1. Studienabschnitt) und "eher schwierig" (2. Studienabschnitt). Dann stellt man fest, dass die Absolvierung all dieser Lehrveranstaltungen bei weitem noch nicht genug Jahre im Leben eines Studenten in Anspruch nimmt. Also beginnt man krampfhaft, anderes unnötiges Zeug zu finden, über das irgendjemand sich mal Gedanken gemacht hat und dieses dann auch noch so uninteressant und verworren wie möglich zu präsentieren. Dies fällt in die Kategorie "abschreckend" (v.a. in der Studieneingangsphase zu finden). Immerhin will man, dass nur die nervlich starken und im Auswendiglernen talentierten Studenten durchkommen.

Man kann also beispielsweise Anglistikstudenten lernen lassen, was sich andere Menschen über den Begriff "Kultur" gedacht haben, welche Begriffe sie erfunden haben, um auch anspruchsvoll darüber diskutieren zu können und wer was jetzt eigentlich wie betrachtet und warum. Alles recht nette Denkansätze, aber warum muss man sowas abprüfen? Es gibt ja ohnehin keine allgemein akzeptierte Antwort. Schon gar nicht, wenn "Wahrheit" sowieso nicht existiert, sondern von der dominierenden Gesellschaftsschicht definiert wird*...


Eine zweite, recht populäre Möglichkeit besteht darin, ein eigenes Institut für diese LVs zu schaffen - das wäre dann das "Institut für Bildungswissenschaften" - und einer großen Masse an Lehramtskandidaten vorzuschreiben, einen gewissen Prozentsatz ihrer Zeit damit zu verbringen, sich unnötige - und wenn einmal interessante, dann unmöglich formulierte (Wortwahl, Satzbau, Rechtschreibung), wenn geht noch von Feminismus triefende - Skripten in's Hirn zu brennen. Diese Aktion rechtfertigt man mit dem Argument, dass zukünftige Lehrer doch irgendeine Form von pädagogischer Ausbildung benötigen, um gut unterrichten zu können.
(Ob das gebotene Programm dazu der beste Weg ist, wird unter Studenten gerne heiß diskutiert, wobei eine generelle Tendenz zu "NEIN!!!" stark überwiegt.)

Jedem Lesenden wird nun klar sein, womit ich momentan meine Freizeit verbringe(n muss). Bloß habe ich irgendwelche Hemmungen, mich mit den diversen Themen so zu beschäftigen, wie ich eigentlich sollte (i.e. lernen), sondern ver(sch)wende lieber die Zeit damit, alle Leute deshalb anzuraunzen. Sorry!

*Auszug aus meiner Mitschrift