Thursday, December 18, 2008

A weekend trip to Munich

oder "Warum es notwendig ist, Französisch zu lernen"

Stephans mehrmals ausgesprochener Einladung endlich folgend hab' ich meinen heißgeliebten Rucksack - der weitaus schlimmeres gewohnt ist - für zwei Übernachtungen gepackt und bin zum Westbahnhof gefahren, wo die Reise ihren Anfang nahm. (Auf die Zugfahrt will ich jetzt gar nicht näher eingehen, das ist schon fast ein Kapitel für sich. Es sei nur gesagt, dass sich die Abfahrt des Zugs um 20 Minuten verzögert hat, weil eine gezogene Notbremse erst gefunden werden musste.... super. Und stehen hab ich auch müssen, bis Salzburg... noch superer....). Irgendwann war ich dann endlich mal da und wurde von Stephan und Sophie abgeholt, die mich gleich mal mit einem Augentest konfrontierten (Die blaue Leuchtschrift ist unschärfer als die weiße, oder?) - eines der Leitmotive dieser Kurzreise ;-).

In rasendem Tempo ging's zur Wohnung, wo ich meine Sachen abwarf, und dann weiter zum Christkindlmarkt, wo sich genau noch ein Glühwein ausging, weil hier alles schon um 9 (!!) schließt... unfassbar ...
Als Alternative hat dann die "Tribühne" in der Studentenstadt hergehalten - sowas wie eine Mensa, nur ca. 100x besser - v.a. bis in die Nacht geöffnet. Andy, den ich bis dato noch nicht kannte, hat uns danach in seinem Wohnkubikel Wein, Tee (Hagebutte war leider aus, sonst wär's interessant geworden) und Lebkuchen serviert bevor wir den Nachtbus zurück genommen haben.

Am nächsten Tag war ich ganz baff, als ich selbstgemachtes Joghurt für mein Müsli bekommen hab. Seither bin ich von der Idee besessen, auch daheim herumzupantschen, sobald ich die nötige Gerätschaft dazu besitze.
So gestärkt sind wir losmarschiert, durch den Westpark, in dem ein Haufen architektonisches Zeug (japan. Teehaus, thailändischer Tempel u.ä.) herumsteht, und dann mit der U-Bahn weiter zur Residenz, wo wir uns die ägyptische Sammlung zu Gemüt geführt haben. Dank meinem angeborenen Waagecharm (dieser dumme Baumkreis hat offenbar bleibende Schäden hinterlassen) konnte ich trotz fehlendem Studentenausweis eine Ermäßigung rausschlagen ("Es ist ja Nikolo.").

Abends haben wir die beiden Erasmen Hélène und Marie - beide aus Frankreich - abgeholt und sind zum "Tollwood", dem ärgsten Weihnachtsmarkt überhaupt, gefahren. Der ist einfach nur riiiiiiiiiiiieeeeeeeesig. Und hat mich irgendwie an den Bazar in Istanbul erinnert - obgleich nicht gar so geheimnisvoll und doch ein bisschen übersichtlicher. Dort sind wir recht lang herumgelatscht, haben diverse Absurditäten betrachtet, und schließlich Heidelbeerpunsch getrunken. Da bin ich dann zum ersten Mal ausgestiegen, da mich eine Flut an französchem Wortgut überrollt hat.

Schließlich sind wir zurück in die Wohnung, wo ich mich Sophies Nähzeug bedient hab, um meinen neuen Baiernaufnäher, für den ich Stephan durch diverse Souvenirläden geschleift hab, auf meinen Rucksack zu nähen - damit die britischen nicht die Überhand behalten. (Das Nähzeug hab ich sowieso gebraucht, da am Zugsklo bei der Herfahrt mein Hosenknopf einen Fluchtversuch unternommen hat.)

Und dann ging's los: Sophie's Geburtstagsfeier, bei der wir uns zuerst mit massenhaft Waffeln, die Andi jeweils mit System und Sinn für Gerechtigkeit aufteilte, vollstopften, EAV Clips schauten und ich dann genötigt wurde, einen Schluck selbstgebrannten Zwetschkenschnapses zu trinken...naja... Bevor ich dann Pokern gelernt habe. Und kläglich verloren habe. :-( Aber zumindest habe ich endlich mal Regeln und Ablauf verstanden :-).

So ruhig wie an diesem Abend war ich, glaub ich, schon lange nicht mehr - da ich der Konversationssprache nicht mächtig war. Noch nicht. Kommt noch. Bald. Muss sein.

Des nächsten Tages stand dann eine Austellung über die europäischen Wurzeln von Disney's Kunst am Programm. Sehr gut gemacht war die und seither will ich diverse Disneyfilme (wieder) sehen. Der Hunger hat uns dann wieder zum Weihnachtsmarkt getrieben - und da gibts interessante kulinarische Sachen: Ochsenfleck zum Beispiel. Klingt irgendwie grauslich und deshalb wollte ich zuerst Schupfnudeln. Bis ich dann gesehen hab was das wirklich ist (u.v.a. es gerochen hab) - dann hab ich noch schnell umbestellt: mhhhh
Als wir schließlich noch auf einen letzten Glühwein waren - und der ist in München deutlich stärker als in Wien - hats zum Schütten begonnen und wir sind geflohen [......] - zum Starbucks.

Und dann bin ich zurückgefahren. Das war auch recht interessant. Also zumindest hatte ich einen Sitzplatz. Es begann problematisch zu werden, als ich Hunger bekam. Großen Hunger. Und im Wissen, dass ich daheim nix zu essen habe, will ich mir im Bord Restaurant was kaufen. Blöderweise habe ich kein Bargeld, also frage ich, bevor ich bestelle, ob ich auch mit Karte zahlen kann. Es wird bejaht und ich bestelle mir einen Ofenerdapfel. Der Kellner richtet das Ding her - es duftet wahnsinnig gut - und ich will zahlen. Tja. Wille bringt einen nicht immer weit. Der Kassierertyp raubt mir die Aussicht auf mein Abendessen mit zwei Worten: Nur Kreditkarte. Scheiße. Nicht nur, dass ich Nahrung brauche, sondern auch der Kellner tut mir leid, der eh so gestresst ist und sich extra die Mühe gemacht hat, das Essen für mich vorzubereiten. Mist, mist, mist. Enttäuscht stecke ich das Geldbörsel wieder ein und verziehe mich an meine Platz. Hab' Hunger, hab' Durst, mag schlafen.

Im Endeffekt hab ich mir dann in Wien noch ein Pizzaeck gekauft...

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