Sunday, April 05, 2009

Tales from a bread seller's life - No.3

Wieder mal eine asomnische Nacht von Samstag auf Sonntag: Ich liege zwar um 11 brav im Bett, kann jedoch wieder mal ewig lang nicht einschlafen... Nur gut, dass ich nachts zuvor beinahe 12 Stunden geschlafen habe -- wie ein Koala. Vielleicht ist dieser Umstand ja auch die Ursache dieser beinahe ganz durchwachten Nacht...

... da aber das Wetter auf meiner Seite war und die Leute deshalb (fast) alle gut gelaunt, war ich es auch und die ersten 2 Stunden habe ich supertoll rübergebogen.

Dann ist es allerdings ein bisschen schwierig geworden: Man hatte mir nur eine einzige Kiste an Semmeln geliefert und auch bei den Kornspitzen gespart. Und gerade heute, war man freilich ganz versessen auf dieses Zeug und so ist beides recht flott ausgegangen und ich musste beginnen, diese Sachen aufzubacken (was eigentlich nicht passiert). Interessanterweise erreicht dieses Gebäck, wenn man es aufbäckt nicht dieselbe Größe wie das fertig gelieferte und das hat natürlich gleich mal bei mehreren Leuten Unmut hervorgerufen.

Um 11 erreichte der Tag dann seine Negativklimax: Ich hatte alles frische (= nicht gestrige) Brot bereits verkauft, genauso jegliche Art von Weckerln, Semmeln oder Kornspitz. Auch in der süßen Abteilung sah's schon eher traurig aus, und um dem ganzen noch eine edelsteinbesetzte Krone aufzusetzen: Ich hatte weder €1 und €2 Münzen, noch €5- Scheine. Fantastisch!
Natürlich kommen die meisten Leute nicht mit ihrem gesamten Geldbörsel, sondern nur mit einem 10er oder 20er und irgendwann konnte ich dann - Überraschung!! - nicht mehr rausgeben...

Das war dann so richtig ungut: Ich musste jeden, bevor er bestellen konnte, fragen, ob er nur einen 10er mithat, oder eh (bitte-bitte!) Kleingeld. Hatten manche, manche aber auch nicht.
Ein Mann wollte dann nur eine Milch nehmen und diese mit einem 10er bezahlen. Ich hab ihm meine Lage geschildert:
Es tut mir furchtbar leid, ich hab leider so gut wie gar kein Wechselgeld - wenn Sie's nicht kleiner haben, ist es schlecht, denn auf einen 10er kann ich nicht rausgeben.
No supa! Wos soi I denn jetzt mochn?! Soll i die Müch jetzt dolossn, oda wos?
Naja, wenn Sie's nicht klein haben....
Wos hast des?! Hom Sie goa ka Wechslgöd?!
Er wird schon seeeehr ungehalten.
Doch, aber wenn ich Ihnen auf den 10er rausgeb, dann hab ich keines mehr. Nämlich gar keines. Und das kann ich leider nicht machen, denn dann muss ich für heute zusperren.
Des is a Frechheit!! Und des sogn's dem Nächstn a so?!
Jetzt schreit er schon fast mit mir.
Ja, das sag ich dem Nächsten auch so. Ich hab ja keine andere Wahl. Es tut mir wirklich leid...
Wutschnaubend drückt mir der Mann die Milch in die Hand, regt sich nochmal auf und zieht dann ab.
... und kommt vermutlich nie mehr wieder.

Gut, ich seh's ein. Ich wär auch sauer. Aber ich kann leider nichts dafür, dass es jede Woche das gleiche Problem gibt, und trotz ständiger Beschwerden usw. einfach nichts "von oben" passiert.
Ist halt nur Arsch für mich, wenn ich mich dann anmotzen lassen muss.... Aber das nächste Mal nehme ich mir einfach eine kleine Handkasse mit 60 Euro Wechselgeld in den entsprechenden Einheiten von daheim mit... HA. HA.

Daraufhin hab ich gleich mal einen kleinen "konstruktive Kritik"-Zettel verfasst und zur Abrechnung getan... Mal schaun, was passiert....

Das Positive an diesem seltsamen Tag (OHNE seltsame Leute, ist es denn zu fassen?) war, dass ich wirklich mal rechtzeitig mit der ganzen Putzerei fertiggeworden bin und somit pünktlichst den Laden dicht gemacht hab. NICE! :-)

1 comment:

kathi said...

oh mann! wie sehr man sich aufregen kann.