Monday, April 27, 2009

Gestörte Rhythmik?

Sonntag war.

Selbst wenn ich den Bäckersjob noch hätte, wäre dies ein arbeitsfreier Sonntag gewesen. Und es ist daher nur allzugut verständlich, dass ich vorhatte, mich auszuschlafen - vor allem nach einer derart stressigen Woche.

Es ist dreiviertel 6.

Ich bin wach.

Ich kann noch schlafen - Frühstück erst um 8. Augen zu, umgedreht.

hm....

Irgendwie funktioniert das nicht.

Augen auf: Hell ist es draußen, die Vögel zwitschern. Wolkenloser Himmel strahlt mir ins Gesicht. Wie soll man da bitte schlafen können?

Ich seufze, stehe auf, ziehe mich an.

Und jetzt?

tralala

Lernen? -> sicher nicht; Lesen? --> nah... keine Lust.

Noch ein Blick aus dem Fenster: Ja. Raus und spazieren gehen. Das mag ich!

Also bin ich vollmotiviert (ich hätte sogar Energie genug gehabt, um laufen zu gehen -- und das so früh morgens!) aus der "Stadt" raus, durch ein mir noch unbekanntes "Naherholungsgebiet" indem einige der namensgebenden Vögel schnatternd und mit dem Hinterteil wackelnd herumspaziert sind, über die Bahngleise und denen entlang zu einer Anhäufung außerhalb gelegener Gebäude.
Das eine sieht aus wie ein Schloss. Interessant. Was ist das? Wer baut sowas? Vor allem in der Lage: Wer will schon zwischen Lagerhallen wohnen? Bemalte Fenster hat es, wie eine Kirche, nur mit weltlicheren Motiven. Den Eingang flankieren zwei weiße Steinlöwen, die mit schwarzen Ketten dort festgehalten werden. Seltsam.... Ich lasse meinen Blick über das Gebäude schweifen und erblicke schließlich den riesigen, unübersehbaren Schriftzug "Lustschloss". Ah.. da bin ich also. Oder eher: Da ist DAS also, dieses Etablissement... interessant. Ich halte mich dennoch nicht auf und schlendere weiter, auf Wegen, Abwegen und Umwegen - vor allem aber auf Feldwegen -, sehe riesig große hoppelnde und sich auf den Hinterpfoten zu einer imposanten Höhe von mindestens einem halben Meter aufrichtende Hasen, werde von Fasanen erschreckt, die selber wiederum erschrocken über mein plötzliches Auftauchen flap-flap-flap sich 1 Meter von mir entfernt vom Feldrand erheben.
Der Flieder blüht. Rehe springen herum. Menschen sieht man kaum.
Nach eineinhalb Stunden erreiche ich wieder das traute Heim, wo der Rest nach wie vor schläft. Ich beginne leise das Frühstück vorzubereiten, als plötzlich in einer irrsinnigen Lautstärke mein Wecker durch's ganze Haus plärrt....

Soviel zu: Ich gebe den Bäckersjob auf, u.a. mit dem Hintergedanken, dass das frühe Aufstehen meiner Gesundheit nicht zuträglich sei ... Trotz aller gegenteiligen Bemühungen bin ich wohl unabstreitbar ein Morgenmensch. Auch oder Vor allem sonntags.

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