Tuesday, June 01, 2010

Tale #25 (dau deg pump) - of Polish Pain(t)ball, High Horses and BBQs at the beach

Langsam aber immer sicherer neigt mein Aufenthalt im Keltenland sich dem Ende zu: Das Haus ist mehr als halbleer und die Dichte meiner Erasmenfreunde nimmt auch beständig ab. Nächtens wälze ich mich schlaflos im Bett herum, und überlege mir, wie ich am Besten und Billigsten all meine Sachen heimtransportieren könnte und blicke voll freudiger Erwartung den nächsten 2 Lernwochen entgegen. Um auf diese öden Zeiten vorzubereiten wurde das letzte Wochenende mit Spaß und action randvoll gepackt, auf dass deren Nachwirkungen eine Weile anhalten.

Hier eine Zusammenfassung:

Seit ungefähr Februar bin ich den Burschen in den Ohren gelegen, dass ich unbedingt mal Paintball spielen will und ich es extrem lässig fände, wenn wir das quasi als mein Abschiedsevent machen würden. Ich hatte nicht angenommen, dass es tatsächlich so weit kommt, doch schließlich hatten wir tatsächlich ein Datum und mit Toms Hilfe kurz darauf auch einen nicht allzu teuren "Spielplatz" gefunden. Leider hatten viele der potentiellen Spieler just an jenem Tag keine Zeit und so begab es sich, dass nur die Fraktion des Hauses Cadnant sich letzten Samstag in Sams Auto zwängte und sich in die Pampa begab: Irgendwo im Wald gab es ein kleines Zelt, einen kleinen Blechcontainer und ein kleines Lieferauto - alles was man braucht.
Da man zu fünft nicht ordentlich spielen kann wurden wir mit einem Team aus 7 starken, polnischen Männern gemischt, deren abrasierte Köpfe, konsonanten- und fluchreiche Sprache und Übermotivation (Can we get sniper rifles? Can I have a Kalaschnikov?) uns ein kleinwenig verängstigte - also vor allem mich, wieder mal das einzige Mädel. Ein Trost, dass "meine" Burschen schon mal Paintball gespielt hatten, während das andere Team aus lauter Neulingen zu bestehen schien.

Mit Brustpanzern, Overalls, Helmen und Pistolen ausgestattet ging es ab in den Wald.


Dort bekamen wir eine Reihe von verschieden Aufgaben, die wir im Team zu erledigen hatten. Einmal mussten wir beispielsweise so viele Walesfahnen wie möglich einsammeln. Ein anderes Mal mussten wir ein Fort verteidigen. Wurde man zweimal/dreimal getroffen, war man draußen: Gewehr sichern, Stoppel rein, hochhalten und abmarschieren - bis zur nächsten Aufgabe. Trotz geringerer Zahl war unser Team das bessere, was vermutlich an der xbox-Erfahrung und guten Freundschaft der Burschen liegt. Ja, ich war mies, ich geb's zu. Meine Haupterrungenschaft war, mit nur 2 fetten blauen Flecken davon zu kommen. Ich hätte vermutlich auch mehr Spaß gehabt, wenn ich nicht das einzige Mädel gewesen wäre und wenn meine Erkältung mich nicht ziemlich geschwächt hätte.



Team Cadnant


Nach zwei oder drei Stunden Schießspielen im Wald und nachdem ich von den lustigen Polen des öfteren als Gruppenfotografin engagiert worden war (Kristi! Kristi, can you take another picture?) ging's in Sams furchtbar nach Vanille stinkendem Auto zum Burgerking und dann ab nach Hause.

Müde fiel ich in's Bett.
Es wurde Abend, es wurde Morgen: Sonntag.

Ich hatte 10 Stunden geschlafen, meine Verkühlung war um nichts besser - ganz im Gegenteil: mein Geruchsempfinden hatte sich mittlerweile verabschiedet, doch meine Motivation sollte dadurch nicht weiter getrübt werden: Daves Freundin hatte mir eine Woche zuvor versprochen, mich zum Ausreiten auf ihrem wunderhübschen Araber mitzunehmen. Dieses Angebot konnte ich natürlich keineswegs abschlagen - wollte ich doch seit Ewigkeiten wieder mal reiten gehen!
Also wurde ich zu Mittag abgeholt. Es war wieder einmal einer dieser nordwalisischen Sonntage, wie ich so viele erleben durfte, an denen die Wolken alle in den Bergen hängenbleiben und Bangor und Anglesey von strahlendem Sonnenschein überflutet werden. Einen besseren Tag zum Ausreiten hätten wir nicht erwischen können.
Viele Worte will ich darüber eigentlich gar nicht verlieren. Es war einfach wunderbar! Pferde sind so tolle Tiere. Es war schön einfach wieder mal ein bisschen zu reiten. Mich hat erstaunt, dass Rose mir dabei so vertraut hat und mich einfach selbstständig alles machen hat lassen. Ich weiß nicht, ob ich irgendwem mein Pferd einfach so anvertrauen würde...


Nachdem Roses mum uns britischen lunch aufgetischt hatte (Pizza und Pommes), haben wir noch einen Spaziergang an einem der schönsten Strände hier in der Gegend gemacht: Ich liebe dieses Land - es hat einfach alles, was man sich so wünschen kann.

Glücklich und genauso müde wie am Vortag bin ich ins Bett gefallen.
Es wurde Abend, es wurde Morgen: Montag

Immer noch erkältet habe ich mich aus dem Bett geschupft um zur Abwechslung wieder mal zu arbeiten, nur um mittendrin von Tom unterbrochen zu werden. Ob es mich freuen würd zum Grillen mit an den Strand zu kommen?

Was für eine Frage!

Drei Stunden später war die Arbeit praktisch erledigt und ich lag mit den anderen auf der Wiese beim Strand und wartete darauf, dass meine Kartoffel-Lauch-Würstel essfertig waren. Wieder einmal gab es Sonnenschein vom Feinsten, die Möwen haben den Soundtrack geliefert und in einer Runde von netten Menschen, die mir in den vergangenen Monaten ein kleines bisschen ans Herz gewachsen sind lässt es sich wunderbar einen Nachmittag faulenzen. Ein bisschen Volleyball zum Dessert und wieder war ein schöner Tag vorbei.

Aber so fröhlich wird es nicht weitergehen: 2 Wochen pure Lernerei in relativer Einsamkeit trüben auch die euphorischsten Geister und am Ende werde ich es kaum erwarten können, wieder heimischen Boden zu betreten!

1 comment:

dAnath-alÁvye said...

Paintball habe ich auch noch nie gespielt. Stelle ich mir aber doch cool vor.
Selbst: Ich bin mittlerweile aus London zurück und blogge gerade Bilder.
Grüße!