Tuesday, July 14, 2009

Food issues - No. 3: Kid's High Tea

Das Thema Dinner muss noch ein bisschen warten, denn momentan inspiriert mich mein Ärger über diverse Gäste zu einem anderen Thema meine Wut loszuwerden. Diese braute sich zusammen, als ich gestern der Tradition gemäß zur Betreuung des täglichen Kid's High Tea eingeteilt wurde. Dies ermöglicht im Hotel weilenden Familien ihre Kinder schon um 5 (pm) abzufüttern, damit diese dann schlafen, wenn Mami und Papi sich im noblen Hotelrestaurant (Krawattenpflicht!) spätabends vier Gänge inklusive Wein reinziehen.

Wenn die Anzahl der essenden (oder zumindest erscheinenden) Kinder <10, 4 (pm) die Speisen (1-3 Gänge) vorbestellen. Bei einer Teilnehmerzahl >10 gibt's Buffet.

An sich mag ich das ganz gern, denn es ist 1 Stunde Stress und dann ist's vorbei.

Das ist der Idealfall.

Gestern war anders:

4:30
Ich gehe zur Rezeption und bekomme von Nicole die Vorbestellung eines Zimmers (2 Kinder) und die Information, dass spontan sich noch ein weiteres Zimmer entschieden hat, dass die Kinder was essen sollen. Die Vorbestellung würde ich erhalten, sobald sie wissen, was sie essen wollen.

5:00
Das zweite Zimmer hat endlich auch entschieden was die Kinder essen wollen, zum Glück nur je 1 Gang. Kris, der beauftragte Koch, ist alles andere als glücklich darüber, dass er spontan noch 2 Hauptgänge kochen muss.

5:10
2 Familien mit gesamt 4 Kindern kommen rein und wollen auch was. (Die Kinder voll fertig vom vielen Spielen draußen, die Eltern auch nimma ganz frisch.) Ich frage ob sie vorbestellt haben, woraufhin einer der Väter verneint. Die Begründung ist, dass er am Vortag vorbestellt und das falsche Essen bekommen habe, also dachte er sich, er komme einfach her, ohne vorzubestellen. Gute Idee! Machen wir das doch alle so! Ich informiere höflich, dass normalerweise vorbestellt werden muss, verspreche aber zu schaun, was ich tun kann und eile zur Rezeption, wo Nic mich anweist den Vater nochmal zu erinnern, dass er bis 4 vorzubestellen hat und dann Kris in der Küche zu fragen ob er ihnen was kochen könne.

5:20
Kris weigert sich, Essen für den Mann (oder eher seine Kinder) zuzubereiten, weil er schon von den anderen Nachzüglern leicht angepisst ist.

5:25
Der Mann will auf diese Nachricht hin (verständlicherweise) den Manager sprechen, der mir zufällig auch gerade über den Weg läuft. Natürlich wird ihm nun die freie Wahl über die Speisen für seine Kinder überlassen. Dauert ewig, bis er sich entschieden hat und er hat zusätzlich noch Extrawünsche.

Dann regt er sich auf, dass es kein Buffet gibt - im vorigen Jahr habe es das gegeben und da sei die Auswahl an Speisen natürlich größer gewesen. Ich erkläre ihm höflich, dass ein Buffet nur Sinn macht, wenn man eine gewisse Anzahl an (vorangemeldeten!) Kindern zu verköstigen hat und versichere ihm noch etliche Male, dass ich ihn sehr gut verstehen kann und dass es mir recht Leid tut, dass es diesmal leider anders ist. Er scheint dennoch nicht darüber hinwegzukommen, dass seine Kinder sich mit anderen Speisen abfinden müssen.... tja, Pech.

5:30
Kris ist angepisst. Ich bin angepisst. Alles hat sich um eine halbe Stunde verzögert. Aber wir tun unser Bestes und ich lasse mir meine miese Stimmung nicht anmerken. Meine Fassade rutscht nur einmal, als eine Frau einen Hochstuhl für ihr Kleinkind verlangt. Diese Tatsache ist ja nicht weiter schlimm, aber die Hochstühle sind so konzipiert, dass auf dem Tischchen noch ein Tablett angebracht werden kann, dass abnehmbar und so recht gut waschbar ist. Besagtes Kleinkind ist aber ein Gfrast und wirft das Tablett mehrmals zu Boden. Die Mutter bemüht sich nicht weiter um das Tablett, sondern nimmt den Shrimpssalat (mit viel Soße) und löffelt das Zeug direkt auf das Tischchen. Ich traue meinen Augen nicht und verliere die Beherrschung über meine Gesichtsmuskeln: Mein Lächeln fällt - ich starre die Frau entgeistert an. Man kann doch das Kind auch von einem Teller füttern, oder? Vor allem, wenn man das Kind eh füttert und es nicht selber isst. Sie sieht meinen Blick und verspricht, das Tischchen dann zu putzen. Ich setze meine Maske wieder auf, lächle, danke ihr und verdrück mich in die Küche und meine Wangenmuskulatur zu entspannen.

Der Rest läuft nach Plan, aber mit meiner guten Stimmung ist es leider schon vorbei:
Wegen dieser ganzen spontanen walk-ins und der Tatsache, dass besagtes rebellisches Kleinkind und seine Schwester beide 3 (!!!!) Gänge essen (versuchen -- ich mein', ein Erwachsener schafft 3 Gänge, aber 2 kleine Kinder?! Die haben dann nur mehr mit dem Essen herumgespielt und die Eltern sind daneben gesessen und haben zugesehen... sorry, Detour..) dauert die 1 Stunden Geschichte ganze 100 Minuten.

Mein vorher schon hergerichtetes Abendessen ist durch's Warmhalten natürlich komplett ausgedörrt, als ich dann um 3/4 7 endlich damit am Kantinensofa niedersinke und diese Eltern haben mir derart viel Energie abverlangt, dass ich dann noch einen Inselrundlauf gebraucht habe, um wieder normal zu werden.

Letztes Jahr habe ich mich öfter freiwillig für KHT - heuer wohl eher nicht...

3 comments:

Eva said...

Hallo auf die Insel!

Das hört sich ganz und gar nicht gut an...Ich hoff', dass die anderen Leute (sowohl Gäste als auch Personal)ok sind.

lg aus der Unibibliothek *schwitz*

PS: Hab' am Montag ein bisschen Lektüre für dich abgeschickt.

Anonymous said...

Ins Essen spucken, diesen Deppen, jawohl!

Lass dich nicht zu viel ärgern!

Hugs!

Kristy said...

Aber die Kinder können ja gar nix dafür!! Ich werd mal mit den TDH Kellnern reden, die die Eltern nachher zum Abendessen haben hähähää! :)