Saturday, January 19, 2013

A journey covered in snow

Von allen moeglichen Wochen dieses neu angebrochenen Jahres habe ich mir vermutlich den unguenstigsten Zeitpunkt ausgesucht um irgendwohin zu reisen: Frau Holle schuettelte ihren Schneepolster ueber dem Wiener Flughafen und genauso ueber Grossbritannien, sodass ich gestern den gesamten Tag am Flughafen verbrachte, unwissend, ob ich ueberhaupt das Land verlassen koennen wuerde.

Waehrend meiner Wartezeit telefonierte ich meinen Handyakku leer, um eine Uebernachtungsmoeglichkeit in Manchester aufzutreiben, doch meine Privatsekretaerin (sonst hauptberuflich meine Schwester) leistete wie gewohnt hervorragende Arbeit und innerhalb einer Stunde meldete sich eine Couchsurferin bei mir per SMS.

Abends wurde die Schneesperre dann aufgehoben, wir stiegen endlich ins Flugzeug ein, es wurde mit einem grauslichen, orangefarbenen Mittel abgeduscht zwecks Enteisung und reichlich verspaetet ging's schliesslich los. Zuerst mal nach Frankfurt, wo mir innerhalb der ersten 5 Minuten, die ich zur Orientierung benoetigte, klar wurde, dass mein Gepaeck den Anschlussflieger wohl nicht erreichen wuerde. Ich hatte Glueck, dass ich selbst es schaffte.

Auch dieses Flugzeug wurde enteist und flog dann problemlos. In Manchester keine Ueberraschung: Mein Gepaeck war nicht mitgekommen. In meinem Handgepaeck befinden sich 2 Buecher, 1 Zeitung, 2 Notizbuecher und eine Flasche Wasser.
Um halb 2 Uhr nachts erreichte ich Manchester Picadilly Station und stieg in ein Taxi zu meiner Herbergsgeberin. Kirsty McGee war gerade von einem Konzert heimgekommen und empfing mich mit einem Haeferl heissen Jasmintees: genau, was ich brauchte. Als sie sah, dass ich kein Gepaeck dabei hatte, gab sie mir sofort Handtuch, Pyjama und eine Zahnbuerste - die Welt ist gut.
Wir plauderten nett und lange, sie schenkte mir eine CD (eine grossartige CD. Ich haett sie signieren lassen sollen, ich Idiot. Aber mein Hirn war da schon abgeschaltet.) ich schlief gut und lange und nahm dann schnell Abschied, um mich mit Tom in der Stadt zu treffen.



Schnee ging auch heute auf Grossbritannien nieder und mein Tag in Manchester wurde hauptsaechlich in Cafes bei Halbliterhaeferln besten Schwarztees verbracht. Man hatte schliesslich genug Plauderthemen, um die Zeit zu vergessen.
Noch schnell einen Abstecher zu HMV gemacht (damn you - DAMN YOU, HMV!) und ein bisschen trivia gespielt:

You know what HMV stands for?
No....erm.... Her Majesty's ... Videoshop?
*laughs* nah. His Master's Voice.
Aaah, darum also der Hund mit dem Grammophon. Alles klar.

Wir nehmen Abschied von Manchester und das winterreifenlose Auto bahnt sich irgendwie einen Weg zum Kino. Die spontane Entscheidung, Les Miserables eine Chance zu geben war eine gute! Dehydriert (ausser um die Augen herum) verliess ich den Kinosaal. Russel Crows Stimme hat mir nicht imponiert, aber wir wollen mal nicht ueberkritisch sein.

Mein Gepaeck hat es uebrigens noch immer nicht geschafft, mich zu finden, doch morgen geht meine Reise schon weiter nach York. Ich hoffe sehr, dass es mich irgendwann einholt, sonst muss ich noch einen groesseren Einkauf taetigen... Das stellt zwar an sich kein Problem dar und es ist auch nicht unangenehm, nicht den ganzen Tag 10kg am Ruecken zu tragen, doch mir waere schon recht, meine Sachen wieder zu bekommen. Vor allem mein Handyladegeraet...

Der Schnee soll bleiben und hat offenbar vor allem Suedwales im Griff. Ich bin also gespannt, was mich die naechsten Tage erwartet... Wandern ist wohl vom Plan gestrichen, wie es scheint.

2 comments:

Anonymous said...

Ein Lebenszeichen! Ein Lebenszeichen! Klingt auf jeden Fall abenteuerlich.

Ich drück dir die Daumen, dass das Zeug irgendwann auch zu dir kommt!

Und weiterhin gute Reise und viel Spaß! :D

xo, Mo

Anonymous said...

... ich bereite schon einmal die Honorarnote vor!