Friday, May 20, 2022

Il Cammino di Dante (Teil 14) - Faenza

Wie bereits angekündigt habe ich zwei Etappen übersprungen und den Zug nach Faenza genommen. Eine gute Entscheidung und mir ist um die 40 km in der prallen Sonne nicht Leid.

Ich hatte daher Zeit und frühstückte ausgedehnt in meinem Lieblingscafé, der Pasticceria Palumbo, an einem der angenehmsten Plätze Ravennas, im Schatten der Arkaden und mit Blick zu Dantes Grab und der Franziskuskirche. Nachdem ich einen älteren Mann am Nebentisch ersucht hatte, während meines Toilettengangs einen Blick auf meinen Rucksack zu haben, entspann sich zwischen uns ein nettes Gespräch über Ravennas Bedeutung in der Antike und heute, Reisen, Dante und alles Mögliche. Dadurch ging sich der von mir geplante Besuch im Museo Nazionale nicht mehr aus und ich ging gleich zum Zug.

Statt des Museo Nazionale di Ravenna war ich in Faenza genau zur Mittagshitze im kühlen Keramikmuseum. Faenza war und ist (v.a. seit der Renaissance) eine international bedeutende Stadt, was die Keramikkunst betrifft (Stichwort Fayence). Das Museum ist entsprechend groß, erklärt die Definition und Herstellung verschiedener Keramikarten und zeigt viele Beispiele internationaler Keramiktraditionen im Laufe der Zeit, dann mit besonderem Fokus auf Faenza und auch moderne Produkte der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Werkstoff.

Ein paar Eindrücke

Mehr sehe ich von Faenza nicht, denn danach holt mich meine Quartiergeberin des heutigen Tages ab, denn sie möchte mir den Weg in der Sonne ersparen. Sie erzählt mir, dass sie den Danteweg gegoogelt habe und dass sie beeindruckt sei. Ich verweise auf mein immer noch leicht schmerzendes Bein, aber versichere ihr, dass der Weg insgesamt sehr schön sei und die Mühe definitiv lohne, dass aber Wege ohne Schatten sehr wenig attraktiv seien.
Danach lerne ich von ihr, dass morgen (und generell immer an einem Wochenende Ende Mai) Il Passatore stattfindet: ein 100km-Lauf von Florenz nach Faenza. Ich bin gespannt, wie viel ich davon mitbekommen werde, denn meine und die Strecke der Läufer*innen überlappen. Vielleicht kann ich in Brisighella mit einem kühlen Bier sitzen und zusehen...

Ich freue mich schon auf die kommenden sieben Etappen, die mir einige besondere Orte versprechen und mich wieder in die Berge zurück führen werden.

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